Ehrungen im Fußballkreis Kaiserslautern-Donnersberg

31.07.2021
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Ehrung Kaiserslautern-Donnersberg

„Gerade in so schweren Zeiten wie im Moment soll man die nicht vergessen, die mit ihrem Engagement den Betrieb am Laufen halten“, meinte Udo Schöneberger, der Vorsitzende des Fußballkreises Kaiserslautern-Donnersberg zu Beginn einer kleinen Feierstunde. Geehrt wurden verdiente ehrenamtlich tätige Vereinsmitglieder mit der original DFB-Uhr sowie langjährige Kreisausschussmitglieder des Fußballkreises Kaiserslautern-Donnersberg.

 

An die verschiedenen Aktivitäten des DFB zur Förderung des Ehrenamtes erinnerte der Beauftragte für gesellschaftliche Verantwortung im Fußballkreis, Andreas Gödtel. Er stellte vor allem die alljährlichen Wettbewerbe zur Wahl des Ehrenamtlers des Kreises sowie zur Wahl des jungen Fußballhelden vor.

 

DFB-Uhr als „Dankeschön“ für die Ehrenamtler

Ein langjährig ehrenamtlich Aktiver ist Martin Becker vom ASV Winnweiler. Der 52-Jährige agierte schon im Alter von 20 Jahren als Trainer der E-Junioren, nebenbei war er als Schiedsrichter unterwegs. Nach einer beruflich und familiär bedingten Pause wagte er 2006 nach der WM den Wiedereinstieg als Trainer, als sein Sohn bei den Bambini anfing. Seitdem ist Martin Becker ununterbrochen für seinen Verein da, sei es als Jugendkoordinator, aktuell als Sportvorstand oder als einer der Organisatoren der alljährlichen Trainingscamps des ASV Winnweiler. Besonders am Herzen liegen ihm die Jugendturniere mit bis zu 70 Mannschaften. Und als sein größtes Erfolgserlebnis bezeichnete er den Moment, „wenn nach einem Turnier alles gut geklappt hat.“

 

Seit seinem 14. Lebensjahr ist Hainer „Rainer“ Geyer für den SV Kirchheimbolanden aktiv. Zunächst als Jugendspieler, dann als Aktiver und nun seit 35 Jahren als Schriftführer. Geboren im westfälischen Herne kam er 1969 nach Kirchheimbolanden, wo er im  Verein sofort Freunde fand. Für ihn eine „Selbstverständlichkeit, dass er sich diesem Verein dankbar zeigt“, betonte Geyer. Er führt nicht nur die Sitzungsprotokolle, sondern übernimmt auch immer wieder Sonderaufgaben wie aktuell die des Hygienebeauftragten, vorübergehend des Jugendleiters oder des Kassierers. Gefragt nach seinem schönsten Fußballerlebnis erzählt Geyer von einem Aufstiegsspiel des SV Kirchheimbolanden gegen den VfL Neustadt in der 1970er Jahren. Sein Gegenspieler hieß damals Seppl Pirrung, und den Freistoß von Hans-Günther Neues in seine Rippengegend spürte er wochenlang…

 

Einer der Stillen im Hintergrund, ohne die aber ein Verein nicht funktionieren würde, ist Klaus Immel vom SV Alsenbrück-Langmeil. Der heute 66-Jährige ist seit 33 Jahren buchstäblich „das Mädchen für alles“ im Verein. Früher Jugendtrainer und Jugendleiter, später Trainer der Aktiven, heute Platzwart, Zeugwart und ehrenamtlicher Gastronom im Vereinsheim. Wie viele Stunden er für den Verein da ist, zählt er nicht. „Es macht mir ja Spaß,“ sagt er, „da zähle ich nicht die Stunden.“ Besonders gern denkt er an ein Austausch-Programm mit einem Soccer-Club aus Milwaukee (USA). 25 junge US-Amerikaner waren im kleinen Alsenbrück-Langmeil unterzubringen, aber das war kein Problem, erzählte er stolz.

 

Eigentlich sollte Horst Schulz vom SV Katzweiler Boxer werden. Sein Onkel Emil Schulz war schließlich Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele in Tokio 1964. „Doch nach dem ersten Training wusste ich, das ist nichts für mich“, erinnert sich der 59-Jährige. Ihm hatte es der Fußball angetan. So war er Gründungsmitglied beim FSV 1986 Kaiserslautern, bevor es ihn nach Katzweiler zog. Hier ist er seit 1999 in verschiedenen Funktionen tätig im Vorstand, aktuell auch als Spielleiter. Das Organisationstalent war einer der Anführer beim großen Corona-Lauf des SV Katzweiler im Jahr 2020, als der Verein mit dieser Spendenaktion bundesweit für Aufsehen sorgte und dafür auch vom DFB geehrt wurde.

 

SWFV-Ehrennadeln und Ehrenbrief für langjährige Kreisfunktionäre

Schon mit 18 Jahren hat Jan-Philipp Herzog aus Mehlingen sein Engagement als Jungfunktionär begonnen. Heute ist er 29 Jahre alt und fungiert seit sechs Jahren als Staffelleiter. Da er auch noch selbst für die SpVgg Mehlingen aktiv auf dem Platz steht, könnte er theoretisch in eine Zwickmühle geraten, dass er sich bei einem Vergehen selbst zu verurteilen hätte, meinte der Kreisvorsitzende Udo Schöneberger schmunzelnd. Bei einem so fairen Spieler wie er sei das aber nicht zu befürchten. Herzog erhielt die Verbandsehrennadel in Bronze.

 

52 Jahre lang ehrenamtlich aktiv für den SWFV war Armin Bothe aus Kaiserslautern, der in diesem Jahr aus dem Kreisausschuss ausgeschieden ist. 43 Jahre lang als Schiedsrichter und überlappend 25 Jahre als Staffelleiter, zuletzt zuständig für die AH des Fußballkreises. Dafür überreichte ihm Schöneberger die Verbandsehrennadel in gold. Der 72-jährige Bothe betonte in seiner in seiner kurzen Dankesrede, dass es ihm immer großen Spaß gemacht hätte, sich für den Fußball zu engagieren.

 

Noch länger als Bothe ist Hans-Jürgen Steuerwald aus Gauersheim  ehrenamtlich tätig, nämlich 56 Jahre. Zunächst bei seinem Heimatverein SpVgg Gauersheim, dann seit 2010 im Kreisausschuss als Staffelleiter. Und den 76-Jährigen kann man immer noch jedes Wochenende als Schiedsrichter auf den Plätzen der Region sehen. Auch er bekam die Verbandsehrennadel in gold.

 

Ebenfalls aus dem Kreisausschuss ausgeschieden ist Ulrich Lindner aus Bayerfeld. Udo Schöneberger erinnerte an die vielen gemeinsamen Aktivitäten der beiden auf Funktionärsebene. Lindner war 51 Jahre lang Schriftführer seines Vereins VfL Mannweiler und seit 1988 ununterbrochen Staffelleiter, dazu stellvertretender Kreisvorsitzender und Vorsitzender des Kreisgerichts. Er erhielt den Ehrenbrief des SWFV.

 

Text: Andreas Goedtel

Bild: Dirk Leibfried