SWFV-Mannschaften in den Profiligen – Wochenend-Rückblick

29.08.2022
SWFV-Mannschaften in den Profiligen

Klassisch ausgekontert quittierte der FSV Mainz 05 die erste Niederlage der noch jungen Bundesliga-Saison. Am 4. Spieltag verloren die „Nullfünfer“ daheim 0:3 (0:3) gegen Bayer 04 Leverkusen. Nach drei Niederlagen in Serie werten die Leverkusener den Sieg in Mainz als Befreiungsschlag. In Liga zwei gab’s im Sonntagskrimi vor 35.643 Zuschauern auf dem „Betze“ ein 4:4 (2:3) zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem 1. FC Magdeburg.

Bayer 04 kontert die „Nullfünfer“ aus

Mainz 05 konnte die Verunsicherung, die der Fehlstart in Leverkusen ausgelöst hatte, nicht nutzen und wurde klassisch ausgekontert. Nach dem 0:3 (0:3) gegen Bayer Leverkusen konstatierte 05-Coach Bo Svensson enttäuscht: „Überall haben uns einige Prozente gefehlt, in allen Phasen des Spiels!“ Bayer, erst einmal darauf ausgerichtet nicht in Rückstand zu geraten, ging nach einer halben Stunde glücklich durch einen  von „Johnny“ Burkardt unhaltbar für Robin Zentner abgefälschten Schuss von Palacios in Führung. Die DFL schrieb Exequiel Palacios den Treffer gut. Auf der Gegenseite mühte sich Karim Onisiwo, blieb aber glück- und erfolglos im Abschluss. Innerhalb von 90 Sekunden entschied Bayer 04 die Partie. Bei beiden Gegentreffern kurz vor der Pause standen Maxi Lietsch und Alexander Hack Pate – ein bitterer Nachmittag für den Ex-Bochumer und den sonst so zuverlässigen Mainzer. Moussa Diaby  setzte sich gegen Lietsch durch und hängte Alexander Hack ab, spielte in der 39. Minute seine Sprintstärke aus und Jeremie Frimpong, ähnlich schnell auf den Füßen, vollendete: 2:0. In der 41.  Minute düpierte Frimpong Hack und Leitsch – 3:0. „Geschenkte Tore“, sagte Hack. Torhüter Zentner haderte: „Bayer hat  Geschwindigkeit, wenn die dann noch allein aufs Tor laufen dürfen …“

Bo Svensson reagierte nach der Pause mit einem Dreifach-Wechsel auf den unerwartet deutlichen Rückstand, brachte Burgzorg, Tauer und Lee für Burkardt, Hack und Fulgini. Gebracht hat es bei allem Bemühen nichts. „Wir sind nicht in die Räume gekommen, wo es denen weh getan hätte“, haderte Robin Zentner. Bo Svensson war sehr enttäuscht: „Der Schlüssel war die erste Halbzeit. Wir hatten ein paar gute Chancen, und Leverkusen geht durch ein bisschen Zufall in Führung. Danach verlieren wir den Kopf und kriegen zwei Tore, für die Leverkusen nicht viel machen muss. Mir hat die Spielweise schon vor unserem ersten Gegentor nicht gefallen, wir waren sehr schlecht mit dem Ball. Uns haben in allen Phasen des Spiels ein paar Prozent gefehlt.“ Das muss nächsten Sonntag anders werden, um was zu erben. Mainz 05 ist bei Borussia Mönchengladbach zu Gast (Anpfiff: 17.30 Uhr).

Schuster: „Tinnitus im Auge“

Bundesliga zwei – die garantiert erstklassige Unterhaltung. So auch beim 4:4 (2:3) zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem 1. FC Magdeburg. Das Aufsteigerduell  hat Tradition, mehr Dramatik geht kaum: 1:0 - 1:3 - 4:3 - 4:4.

Auf den Lauterer Traumstart aber folgte bald ein neunminütiger Alptraum. Und das ging so: In der 7. Minute geht der FCK in Führung. Einen Eckball Mike Wunderlichs wehren die Gäste ab, Marlon Ritters Distanzschuss lenkt Terrence Boyd entscheidend ab – 1:0 für die Männer in Rot. Zwischen der 13. und der 22. Minute aber machen die Magdeburger aus dem  0:1 ein 3:1. Der Ausgleich straft Lauterer Übermut. Einen abgefangenen Diagonalpass nutzt Mohammed El-Hankouri ungestört von Jean Zimmer und Boris Tomiak zur Flanke, die Moritz Kwarteng  per Kopf veredelt. Das 2:1 folgt vier Minuten später, als Schlitzohr El-Hankouri Kevin Kraus tunnelt und vollendet. Und es kommt noch schlimmer.  Boyd verliert den Ball am Mittelkreis, Jamie Lawrence spielt Kwarteng an, Philipp Klement attackiert nicht, auch Luthe sieht nicht gut aus – 3:1 (22.). „Tinnitus im Auge“ verspürt FCK-Coach Dirk Schuster, der das grottige Zwischenspiel seiner  Mannschaft sarkastisch kommentiert und sich am kollektiven Aufbäumen gegen die drohende Schlappe doch erfreuen darf.  Denn seine Jungs kommen wieder zurück.  Das liegt auch am spielstarken Heimkehrer Philipp Klement, der seine Stärke bei Standards demonstriert. Einen Freistoß Klements, der den FCK 2011 verlassen hatte, nutzte Tomiak per Kopf zum Anschlusstreffer (40.). Nach der Pause das zweite Debüt: Robin Bormuth, vom SC Paderborn ausgeliehen, löste Kenny Prince Redondo ab, um mehr Stabilität ins Gefüge zu bekommen. Bedient von Marlon Ritter sorgte Philipp Hercher zwei Minuten nach dem Seitenwechsel für das 3:3. In der 65.  Minute dann bebte der Berg: Nach Herchers feinem Rückpass stürmte Klement in den Sechzehner, Condé traf Klement am Fuß, den nach Videostudium verhängten Elfmeter nutzte Mike Wunderlich zum 4:3. Pech das 4:4, wenn der Punkt für die Magdeburger auch verdienst ist: Andreas Luthe faustet Cekas Flanke nach vorne , der Ball landet aber auf dem Rücken des ausgerutschten Tomiak und fliegt ins Lauterer Tornetz – Eigentor.  „Magdeburg war brutal effektiv“, sagte Philipp Klement, der als Zehner viel besser aussah als auf der Sechs neben Ritter. „Absolut zufrieden“ mit Klements Auftritt zeigte sich Dirk Schuster.

Am Sonntag (13.30 Uhr) sind die Lauterer zu Gast beim SV Sandhausen. Dort haben sie noch nie gewonnen! Zeit, dass sich was dreht …

Text: Horst Konzok (SWFV-Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit)