50 Jahre Ehrenamt: „Mister Jugendfußball“ feiert 70. Geburtstag

29.08.2022
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Jürgen Schäfer

Er ist der dienstälteste Funktionär beim Südwestdeutschen Fußballverband (SWFV) und gilt über die Grenzen der Pfalz hinaus längst als „Mister Jugendfußball“. Am vergangenen Freitag feierte Jürgen Schäfer aus Frankelbach seinen 70. Geburtstag.

Die zwei Jubiläen fallen in das selbe Jahr. Neben seinem Wiegenfest kann der Westpfälzer, der bis zu seiner Pensionierung als Qualitätsmanager bei der Post arbeitete, auch auf 50 Jahre ehrenamtlicher Tätigkeit für den Verband zurückblicken. 1972 wurde Schäfer als Beisitzer in den Kreisjugendausschuss gewählt.

Erfolgreiche Karriere als Schiedsrichter

Der frühere Spieler und Jugendleiter bei seinem Heimatverein SV Mehlbach startete neben seiner Funktionärstätigkeit auch eine erfolgreiche Karriere als Schiedsrichter. Zwischen 1974 und 1985 war er als Referee in der Oberliga und als Linienrichter in den höchsten deutschen Spielklassen im Einsatz. Lange Zeit war er fester Bestandteil im Gespann um Bundesliga-Referee Dieter Niebergall (Rammelsbach). Er assistierte, als im Dezember 1984 die ARD mit der Partie Borussia Mönchengladbach gegen Bayern München erstmals ein Bundesligaspiel live im Hauptprogramm übertragen hat.

 

Seit 2012 Präsidiumsmitglied im SWFV

Parallel zu seiner Schiedsrichterlaufbahn übernahm er 1979 das Amt des Kreisjugendwartes im alten Fußballkreis Kaiserslautern, das er bis 1990 inne hatte. Zudem fungierte er als Bezirksjugendwart Westpfalz von 1988 bis 2004 und von 2004 bis 2012 als Vorstandsmitglied im Südwestdeutschen Fußballverband. Seit 2004 ist Jürgen Schäfer Vorsitzender des Verbandsjugendausschusses im SWFV und seit 2012 Präsidiumsmitglied im SWFV. Neben Ehrungen des Sportbundes Pfalz, des Fußball-Regionalverbandes Südwest und des SWFV wurde Schäfer auch vom Deutschen Fußball-Bund für sein Engagement ausgezeichnet. Erst vor wenigen Monaten überreichte ihm der rheinland-pfälzischen Innenminister Roger Lewentz den Sport-Obelisken des Landes.

Gedanken ans Aufhören hat er sich noch nicht gemacht. Natürlich werde er früher oder später „der Jugend den Vortritt lassen“. In schnelllebigen Zeiten wie diesen will er solche Entscheidungen in Ruhe auf sich zukommen lassen. „Engagierte Ehrenamtler fallen nicht vom Himmel“, weiß auch der gelernte Industriekaufmann.

Diese Gelassenheit ändert sich schlagartig, wenn er an seine Familie und die für alle sehr herausfordernde Zeit denkt. „Klar macht man sich Gedanken, wie die Welt in ein paar Jahren aussieht.“ Dann nämlich, wenn seine vier Enkelkinder im Alter zwischen vier und 20 Jahren das Erbe vorangegangener Generationen antreten müssen. So lange wird er für sie da, sie begleiten und unterstützen. Ob mit einem Amt beim SWFV oder ohne.

Text: Dirk Leibfried, DIE RHEINPFALZ