Relegations-Rückblick: 1. FC Kaiserslautern feiert Aufstieg

25.05.2022
FCK Aufstieg

„Nie mehr Dritte Liga!!!!!!“ Die Fußball-Pfalz steht Kopf. Mit großer Leidenschaft, mit viel Herzblut und großer Emotion hat der 1. FC Kaiserslautern den Aufstieg in die Zweite Bundesliga geschafft, das Relegations-Rückspiel bei Dynamo Dresden 2:0 (0:0) gewonnen. Mit ihren Treffern öffneten Daniel Hanslik in der 59. Minute und Philipp Hercher in der Nachspielzeit (90. + 2) dem FCK die Tür zur Zweiten Liga. Vier Jahre nach dem Absturz in die Drittklassigkeit, ein Jahr nach dem Fast-Abstieg in die Regionalliga, ist der FCK – getragen von seinen fantastischen Fans – zurück in Liga zwei. Gekommen, um zu bleiben! Und dann mit Ruhe und Geduld den nächsten Traum reifen lassen!!! Nun ist es an Thomas Hengen, Geschäftsführer Sport, im Zusammenspiel mit Trainer Dirk Schuster einen zweitliga-reifen Kader zusammen zu puzzeln.

Stefan Kuntz jubelt mit dem FCK
 

Große Gefühle verrät Terrence Boyd, die „Maschine“ in der Lauterer Sturmspitze. „Eigentlich gehören beide Vereine, Dresden und  der FCK,  mit ihren fantastischen Fans in die Bundesliga“, schwärmt Boyd, den der ehemalige FCK-Boss Stefan Kuntz schon mal auf die besondere Feierfreude in Lautern einstimmt. Kuntz, als TV-Experte in Dresden im Einsatz, macht aus seiner Freude keinen Hehl: Einmal Lauterer, immer Lauterer!

Großartiger Kampf fesselt

Boyd vergab die größte Lauterer Chance, als er sieben Minuten vor dem Ende nach einem perfekten Querpass von Kenny Prince Redondo freistehend den Ball über den Kasten des starken Torhüters Broll donnerte. Es war ein unfassbar fesselndes Kampfspiel. Es begeisterte – da war Tempo, da waren Zweikämpfe im englischen  Stil. Klar: Schönheitspreise, spielerische Delikatessen, gab es eher nicht. Aber wer kann das erwarten wenn der Zweitliga-Drittletzte auf den Drittliga-Dritten trifft?

 

Broll stark – Raab überragend

Zwei sehr gute Torhüter machten einen klasse Job: Da Dresdens starker Schlussmann Broll, dort der überragende Lauterer Raab. Fantastisch wie er in der 87. Minute mit seiner Fußabwehr gegen Vlachodimos rettete, die Führung festhielt. Einmal paarte Teufelskerl Raab Können und Glück, als er einen Freistoß des eingewechselten Ex-Lauterers Oliver Batista Meier parierte, der Ball aber noch die Latte streichelte. Bei Ecken war Raab stets Herr der Lüfte. Note 1!

Die Lauterer Mannschaft wurde von einer stabilen Achse getragen: Matheo Raab im Tor, Kevin Kraus als Kopf einer beherzten Vierer-Abwehrkette, Marlon Ritter als kreatives Bindeglied zwischen den Mannschaftsteilen und Terrence Boyd als Zielspieler mit großer Verdrängungsqualität. Der FCK an diesem Dienstag – ein Kollektiv mit Herz. Da kämpfte sich der anfangs vom pfiffigen Königsdörfer einige Male düpierte Jean Zimmer ins Spiel, da bewies Boris Tomiak mit Präsenz und Hingabe, dass er sein Tief überwunden hat. Hendrick Zuck machte seine Seite dicht, musste verletzt raus und wurde von Dominik Schad  gut ersetzt. Stark neben Ritter: Hikmet Ciftci. Als er angeschlagen und Gelb vorbelastet raus musste, kam Julian Niehues -  der Turm machte seine Sache erneut gut. Schwung brachten auch Redondo als Ablösung von Mike Wunderlich, der alles rausgehauen hatte, auch wieder gute Standards lieferte. Nach Ritters Vormarsch ebnete Wunderlich dem Führungstor durch Daniel Hanslik die Bahn. Simon Stehle, der in der 88. Minute für Hanslik kam, bewies sich als perfekter Joker: In der zweiten Minute der Nachspielzeit bediente er Philipp Hercher perfekt – und der Lauterer Top-Scorer schoss das 2:0!

Danke, Fans!

Daniel Hanslik, der Kilometerfresser, sonst im Abschluss oft vom Pech verfolgt, wurde diesmal für seinen Fleiß belohnt: Er war der Türöffner für Liga zwei, bewies vorher aber auch im eigenen Strafraum Herz und Qualität. „Es ist geil, wie ihr uns unterstützt habt. Die Jungs haben eure Energie gespürt und die umgesetzt. Wir können uns alle als Aufsteiger fühlen“, sagte Trainer Dirk Schuster den einmaligen Fans Dank: Über 3000 waren in Dresden dabei, 7500 beim Public Viewing auf dem Betze. Auch seinem  Vorgänger Marco Antwerpen dankte Schuster, der große Sportsmann: „Marco Antwerpen hat die Jungs in die Relegation geführt. Wir haben das vollendet, was er mir vorbereitet hat.“  

Text: Horst Konzok (SWFV-Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit)