Jüngstes Mitglied im SWFV-Präsidium: Marc-Kevin Schaf

14.08.2022
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Marc-Kevin Schaf

Marc-Kevin Schaf ist 25 Jahre jung, führt aber bereits als Vorsitzender nicht nur den immerhin 350 Mitglieder zählenden Sportverein Lemberg, sondern ist auch mit Abstand das jüngste Mitglied im Präsidium des Südwestdeutschen Fußballverbands. Der im Pirmasenser Stadtteil Ruhbank wohnende Finanzwirt war und ist auch Fußballer, Trainer, Spielleiter und Kassenwart.

 

Als er neun war, schloss sich Marc-Kevin Schaf dem SV Ruhbank an. Von der E- bis zur B-Jugend hütete er das Tor der „Ruhbänker“ und des SV Erlenbrunn. Bereits mit 14 Jahren stieg der hoch aufgeschossene Vorzeigefunktionär ins „Trainergeschäft“ ein und half als Co-Trainer beim TuS Winzeln, den Bambini Spaß am Fußball zu vermitteln. Mit nur 15 Lenzen lenkte er selbstständig die Geschicke einer F-Jugend in Winzeln und parallel dazu half er, zwei weitere F-Jugendmannschaften zu betreuen. Mit 16 erkannte Schaf dann, dass er seine Engagements als Trainer und als Torwart sowie seine Aufgaben als Schüler der Oberstufe am Kant-Gymnasium in Pirmasens nicht unter einen Hut bringen konnte. Er beendete zugunsten seiner Trainertätigkeit seine noch kurze Laufbahn als Fußballer. In der Folge war er E-, D-, C-, B- und A-Jugendtrainer, coachte parallel auch noch das neu gegründete zweite Herrenteam der Lemberger.

Kontakt zu Präsident Dr. Hans- Dieter Drewitz

Als Nachwuchscoach war der Weg in den Kreisjugendausschuss innerhalb des Fußballkreises Pirmasens/Zweibrücken nicht weit. Hier ist er F-Junioren-Spielleiter. Durch den Vereinsdialog und die 100-Jahr-Feiern des SV Lemberg und des SV Erlenbrunn bekam er Kontakt zum SWFV-Präsidenten Hans-Dieter Drewitz. „Er sprach mich an und begeisterte mich mit der Idee, einen Ausschuss der jungen Generation zu gründen. Hier sollen Ideen für die Zukunft entwickelt, junge Mitarbeiter akquiriert, motiviert und längerfristig gehalten werden“, berichtet Schaf, der in dem neuen Ausschuss „Junge Generation“ gleich das Amt des Vorsitzenden übernahm. Als solcher gehört er Kraft seines Amtes auch dem 24-köpfigen Präsidium des SWFV an. „Ich bin mit meinen 25 Jahren etwa halb so alt wie das zweitjüngste Mitglied im Präsidium“, merkt Schaf schmunzelnd an. Und er freue sich über die sich ihm bietende Chance, „als junger Mensch da hinein zu schnuppern und die Jugend im Verband repräsentieren zu dürfen“.

Rezept „Rostige Ritter“ von der Oma

Der Finanzwirt arbeitet beim Finanzamt Pirmasens im Fachgebiet Körperschaftstelle. „Da ist auch das Gemeinnützigkeitsrecht untergebracht“, erzählt Schaf, also genau das, was er als Vorsitzender des SV Lemberg mitunter benötigt. Es verwundert nicht: Beim Finanzamt engagiert sich Schaf als Personalrat. Und er war einer der Organisatoren für das große Sportfest der rheinland-pfälzischen Finanzämter am 8. Juli in Pirmasens.

Auch politisch ist Schaf aktiv. Der Kassenwart  der CDU Pirmasens  konnte Schaf bei der letzten Kommunalwahl seine Startposition auf der CDU-Liste deutlich verbessern, dennoch verpasste er den Einzug in den Stadtrat. Übrigens: Im Kochbuch, das die Stadt-CDU zur Wahl herausgegeben hatte, lieh sich Schaf das Rezept für „Rostige Ritter“ von seiner Oma aus. Seine Partei vertritt er – passend zu seinen sportlichen Ehrenämtern beim SV Lemberg – im Stadtsportausschuss und im Sportstättenbeirat.  

Und weil er als Nachfolger des verdienstvollen Andreas Faass nun dem Verein mit den Abteilungen Fußball, Mountainbike, Sportheimsänger und Darts vorsteht, zieht er sich allmählich aus seiner Tätigkeit als Trainer heraus. Gleichwohl konnte er seine Lemberger als Partner des FK Pirmasens positionieren. Die beiden Vereine stellen künftig zusammen gleich drei A-Juniorenteams auf die Beine: in der Regionalliga, der Landesliga und Kreisliga. Und hat der ledige Funktionär tatsächlich mal freie Zeit, dann geht er gerne wandern im „wunderschönen Pfälzerwald“ oder er holt seine Gitarre hervor, auf der er bereits seit dem fünften Lebensjahr spielt. 

Ein Funktionär moderner Prägung

Mit Beginn der neuen Saison kooperiert der SV Lemberg im Herrenbereich mit dem TuS Winzeln. Schaf und die TuS-Vorsitzende Julia Fischer erläutern die Entscheidung so: „Wir möchten betonen, dass die Spielgemeinschaft für uns beide nicht unbedingt notwendig war. Dennoch bietet uns dieses Modell die Möglichkeit, Eigenständigkeit zu bewahren, aber gleichzeitig Perspektiven zu öffnen und sportliche Anreize in allen Mannschaften zu bieten. Insbesondere durch die enge Verzahnung der A-Jugend und die Durchlässigkeit in allen Mannschaften.“ Marc-Kevin Schaf – ein Funktionär moderner Prägung.

Text: Helmut Igel, aus SÜDWEST FUSSBALL 2-2022