Am Dienstag, dem 04.02.2025, wurde im Rahmen der Amateurfußballkampagne der zweite Vereinsdialog des Jahres 2025 abgehalten. Es handelte sich dabei um den insgesamt 122. Vereinsdialog des Südwestdeutschen Fußballverbandes (SWFV). Das geschäftsführende Präsidium des SWFV besuchte dafür den FC Leistadt im Kreis Rhein-Mittelhaardt.
Im Fokus des rund zweistündigen und konstruktiven Austauschs standen die Themen „Schiedsrichter“, „Kinderfußball“ sowie "Vereinsorganisation". Zu Beginn des Dialogs begrüßte Thomas Bergmann die Teilnehmenden und führte nach einer kurzen Vorstellungsrunde in die zentralen Inhalte der Amateurfußballkampagne ein. Anschließend konnte der Verein eigene Anliegen und Wünsche an das Präsidium herantragen.
Kinderspielformen und Kinderfußball
Der Verein sieht in den neuen Kinderspielformen sowohl Vorteile als auch Herausforderungen. Besonders positiv bewertet wird der Gedanke, dass Kinder mehr Spielzeit erhalten und dadurch häufiger am Ball sind. Dies fördert ihre individuelle Entwicklung und steigert den Spaß am Fußball.
Allerdings zeigt sich in der Praxis, dass viele Kinder bereits in den F-Junioren den Wunsch haben, klassische Wettkämpfe auszutragen – etwa mit Toren, wie sie es aus dem Fernsehen kennen. Gerade Derbys oder Turnierspiele auf größere Tore haben für die Kinder eine besondere Bedeutung. Aus diesem Grund wünscht sich der Verein eine flexiblere Gestaltung des Spielbetriebs, um sowohl moderne Spielformen als auch traditionelle Wettkämpfe zu ermöglichen.
Der zusätzliche organisatorische Aufwand, der mit dem Einsatz von vier Minitoren verbunden ist, stellt für den Verein kein Problem dar. Die Verantwortlichen sind bereit, diesen Mehraufwand in Kauf zu nehmen, um den Kindern optimale Spielbedingungen zu bieten. Dennoch wäre eine gewisse Anpassungsfähigkeit in den Regularien wünschenswert, um den verschiedenen Bedürfnissen der jungen Spieler gerecht zu werden.
Schiedsrichter
Im vergangenen Jahr konnte der Verein erfolgreich neue Schiedsrichter gewinnen und liegt somit aktuell über dem geforderten Schiedsrichter-Soll. Dies ist ein großer Erfolg für den Verein und zeigt, dass gezielte Maßnahmen zur Schiedsrichtergewinnung Wirkung zeigen. Dennoch sieht der Verein weiterhin Herausforderungen, insbesondere in der Werbung neuer Schiedsrichter, da das Verhalten einiger Zuschauer abschreckend wirken kann.
Eine weitere Verantwortung sieht der Verein in der Aufklärung und Belehrung der eigenen Zuschauer. Es liegt in der Pflicht des Vereins, ein gutes Vorbild zu sein und für ein respektvolles Verhalten gegenüber den Unparteiischen zu sorgen. Gleichzeitig wurde die Empfehlung ausgesprochen, dass Vereine bei möglichen Strafen, die durch das Verhalten von Zuschauern entstehen, die finanziellen Konsequenzen direkt von den betreffenden Personen einfordern sollten. Dies könne eine abschreckende Wirkung haben, da viele Zuschauer nicht mit persönlichen Strafen rechnen.
Um langfristig mehr Schiedsrichter auszubilden, strebt der Verein eine dezentrale Schiedsrichter-Ausbildung an. Dafür sucht er aktiv die Zusammenarbeit mit umliegenden Vereinen. Eine solche Ausbildung kann bereits ab zehn Anwärtern durchgeführt werden und ist für den Verein kostenfrei. Dieser Schritt soll die Hemmschwelle für Interessierte senken und die Ausbildung von Schiedsrichtern weiter vorantreiben.
Sonstiges
Neben den bereits angesprochenen Themen wurden weitere wichtige Punkte diskutiert. Ein zentrales Anliegen des Vereins ist der Umgang der Staffelleiter mit den Vereinen. Hier fehlt es nach Ansicht des Vereins an Transparenz in der Kommunikation und Entscheidungsfindung. Eine offenere und direktere Abstimmung zwischen Staffelleitung und Vereinen wäre wünschenswert, um Missverständnisse zu vermeiden und den Spielbetrieb reibungsloser zu gestalten.
Ein weiteres Problem stellt die Spielberichtsmeldung im DFBnet für die G- und F-Junioren dar. Die aktuellen Abläufe werden als zu kompliziert empfunden, insbesondere für ehrenamtliche Trainer und Betreuer, die oft wenig Erfahrung mit dem System haben. Der Verein spricht sich für eine Vereinfachung der Meldeprozesse aus, um den administrativen Aufwand in diesem Altersbereich zu reduzieren.
Auch die Themen Ehrenamtspauschale und Ehrungsordnung wurden angesprochen. Der Verein betonte die Bedeutung des Ehrenamts für den Vereinsbetrieb und möchte bestehende Regelungen weiterentwickeln, um das Engagement der Mitglieder angemessen zu würdigen. Eine gezieltere Anerkennung und finanzielle Unterstützung für ehrenamtlich Tätige könnte dazu beitragen, mehr Menschen für eine ehrenamtliche Mitarbeit zu begeistern und bestehende Helfer langfristig zu binden.
Fazit zum Vereinsdialog in Leistadt
Der Vereinsdialog zeigte klar, dass der FC Leistadt in zahlreichen Bereichen aktiv und engagiert ist, jedoch auch mit einigen Herausforderungen zu kämpfen hat. Besonders die Förderung des Ehrenamts sowie die langfristige Nachwuchsarbeit, ohne eine JSG gründen zu müssen, bleiben wichtige Schwerpunkte.
Mit gezielten Maßnahmen und dem gemeinsamen Einsatz aller Beteiligten lassen sich diese Herausforderungen bewältigen. Dabei ist es entscheidend, dass die anstehenden Aufgaben als Teamleistung innerhalb des Vereins angegangen werden und nicht allein von Einzelpersonen getragen werden.