Im Kölner Stadion erlebten die TuS-Damen beim Frauenfinale im DFB-Pokal 2024 eine einmalige Atmosphäre. Irgendwelche Gefahren - Fehlanzeige! "Keine Spur von Pyrotechnik, dafür Riesenstimmung und ansteckende Feierlaune. Die permanente La-Ola hat alle im Kölner Stadion mitgerissen." Birgit Mayer, einst Abwehrstütze im Dress von TuS Wörrstadt, hat die tolle Atmosphäre beim diesjährigen DFB-Finale im Frauenfußball zum ersten Mal miterlebt. Und "aufgesaugt".

"Ein Fußballfest, das unvergessen bleibt"

Birgit Mayer, schon längere Zeit in Mainz zu Hause, ist einige Tage nach dem Super-Erlebnis "Ehrung durch den DFB" noch richtiggehend von Köln fasziniert. Genau wie ihre frühere Kollegin Gerhild Binder, die nachträglich ebenfalls von einer Riesenfete im Kölner Stadion schwärmte: "Ein Fußballfest, das unvergessen bleibt." Eine Dankadresse richtete Binder an Bärbel Petzold. Die Alzeyerin, die schon mehrmals das Frauen-Endspiel in Köln miterleben durfte, habe "dieses Highlight für uns alle" eingefädelt. Darauf angesprochen, muss Bärbel ganz kurz überlegen. Dann sprudelt es aus ihr heraus: "Zusammen mit Annette Seitz, die beim DFB heute noch als Pressesprecherin für Frauen- und Mädchenfußball im Amt ist, haben wir diese tolle Köln-Aktion vorbereitet und durchgezogen." Mit "Anne" ist Bärbel schon etwa 20 Jahre sehr gut bekannt. "Wir beide", so die Alzeyerin, "waren 2014 zusammen in Kanada im DFB-Einsatz." Mit tollem Erfolg: "Dafür haben unsre U20-Mädels gesorgt, die in Kanada Weltmeister wurden", so Petzold.

VIP-Loge für TuS-Frauen in Köln

Bärbel Petzold ist rückblickend zu Recht stolz darauf, dass es mit einem sicheren Platz im Kölner Stadion geklappt hat. Bei vollem Haus - 44.000 Zuschauer hat der Sprecher begrüßt - wäre eine "eigene" VIP-Loge eminent wichtig gewesen. Die beiden früheren Spielerinnen Birgit und Gerhild kommen gleich auf die Ehrung selbst zu sprechen. "Das ging richtig unter die Haut, oder?" Die Feststellung wäre damals von einer Ex-Spielerin getroffen worden, gerade als die Schar aus Wörrstadt wieder in der Loge Platz genommen hatte. Alle nickten, "es hatte uns die Sprache verschlagen", erinnert sich die Mainzerin. Auch die frühere TuS-Torhüterin "Uli" Manewal zeigte sich hinterher stark beeindruckt. Jede Wörrstädterin habe in der Loge immer wieder ihr Foto von der 74-er-Meistermannschaft betrachtet. Von der DFB-Vizepräsidentin Sabine Mammitzsch wären die Bilder im Innenraum des bereits gut gefüllten Stadions überreicht worden. Rückblickend auf den legendären 4:0-Endspielsieg gegen Eintracht Erle (Gelsenkirchen) im Mainzer Stadion, hatte jede in der Loge noch "etwas auf Lager".

Im August wird in Wörrstadt gefeiert

"Eine Feier als Heimspiel" müsse es unbedingt noch geben. "Die Weichen für das dritte August-Wochenende in Wörrstadt wurden bereits gestellt." Bärbel hat schon alle Zusagen der Köln-Fahrer eingeholt. Die freuen sich riesig auf den nächsten Treff. "50 Jahre ist ja wohl ein ganz besonderer Anlass", schaltet sich Birgit nochmal ein. Da wird sicherlich das Highlight "DFB-Ehrung beim Kölner Finale" zu den Hauptthemen gehören. Aber auch an die vielen Tore, die Uschi Demler (Albig) und Anne Haarbach geschossen haben, werden alte Fotos erinnern. Und zu Gesprächen anregen. Dass auch einige Gegner von früher zum Sommer-Treff in Wörrstadt kommen werden, wertet Bärbel als tolle Geste. Einen Gast, einst "Manager" der TuS-Mädels, hebt sie ganz besonders hervor: "Dem 98-jährigen Fips Scheidt, der noch in erstaunlich guter Form ist, hatten wir damals viel zu verdanken. Wenn nicht alles." Auch er erinnert sich bestimmt noch gut an die großen Erfolge von früher. In erster Linie werden die Gäste der Jubiläums-Fete sicherlich einige herausragende Begegnungen von damals aufleben lassen, die heißen Duelle gegen Niederkirchen dürften dabei eine Sonderstellung haben. Es ist angerichtet, der 17./18. August kann kommen. Die Vorfreude ist riesig.

Text: Heinz Hinkel