DFB-Pokal-Aus für die „Nullfünfer“

19.01.2022
DFB-Pokal-Aus für die Nullfünfer

Zum ersten Mal seit 2006/2007 fehlen die Münchner Bayern und Borussia Dortmund im DFB-Pokal-Viertelfinale. Titelverteidiger BVB verliert sensationell 1:2 (0:2) beim Zweitligisten FC St. Pauli. Der 1. FSV Mainz 05 ist 45 Minuten auf gutem Weg, führt beim VfL Bochum 1:0, der das Achtelfinale aber im zweiten Spielabschnitt imponierend dreht, verdient 3:1 gewinnt. 

Kunstschütze Pantovic dreht das Spiel

37. Minute: Der Mainzer Traum vom Endspiel in Berlin lebt. Das kommt so: Anton Stach zieht kraftvoll aus der Distanz ab, Bochums meist so starker Schlussmann Manuel Riemann wehrt nur kurz ab – und Karim Onisiwo hat den Braten gerochen, staubt ab. Die „Nullfünfer“ führen an der Castroper Straße 1:0. Es sieht gut aus! Die Führung hält Robin Zentner in der 54. Minute mit einer Glanzparade bei Jürgen Locadias Abschluss fest. Zwei Minuten später aber kracht’s. Elfmeter nach Barreiros Textilbremse an Elvis Rexhbecaj, Milos Pantovic trifft vom Punkt – 1:1. In der 59. Minute dann ein Konter fürs Lehrbuch, ein Abschluss aus dem Lehrbuch: Einen Bochumer Befreiungsschlag nutzt der frühere Mainzer Gerrit Holtmann zu einem tollen Schnellangriff, Pantovic macht seinem Namen als Kunstschütze alle Ehre und vollendet mit einem feinen Heber aus 16 Metern über den guten Zentner hinweg – 2:1. 750 Zuschauer sind zugelassen – sie sorgen für ausgelassene Stimmung. Es ist, als wären 20.000 im Stadion.

 

Fehlentscheidung vor dem 1:3

Eine Fehlentscheidung des ansonsten top leitenden Felix Brych ist Auslöser des dritten Bochumer Treffers: Ein Foul von Sebastian Polter bleibt ungesühnt. Statt Freistoß Mainz gibt’s Einwurf Bochum, Polter serviert und der ebenfalls eingewechselte Eduard Löwen trifft zum 3:1. Die Vorentscheidung in der 80. Minute. Am Samstag in der Liga hatten die Mainzer noch 1:0 gewonnen. „Die Bochumer haben verdient gewonnen. Solche Fehler wie beim 1:1 und 2:1 darfst du einfach nicht machen“, sagt 05-Coach Bo Svensson. Wie heißt die wundersame Floskel, die Jahr für Jahr Konjunktur hat? Der Pokal hat seine eigenen Gesetze…

 

HSV und KSC weiter

Kurios das Aus des 1. FC Köln im Elfmeterschießen gegen den Hamburger SV: Florian Kainz rutscht weg, schießt sich selbst an -  der Treffer zählt regelgerecht nicht, der HSV gewinnt den Elfmeter-Krimi 4:3. Nach 120 Minuten stand’s 1:1. Der Karlsruher SC ist durch ein 1:0 bei den Münchner „Löwen“ weiter.

 

Bild: GettyImages
Text: Horst Konzok (SWFV-Öffentlichkeitsausschuss)