Mainz 05 überrascht am späten Sonntagabend in Leverkusen: 3:2 (2:1) gewinnen die „Nullfünfer“ bei Bayer 04. In der Bundesliga-Tabelle rangieren die Mainzer mit 29 Punkten auf Platz neun. In der 2. Bundesliga verliert der 1. FC Kaiserslautern trotz merklicher Leistungssteigerung beim SC Paderborn 0:1 (0:0). Lautern ist mit 35 Punkten Tabellenfünfter.
Mainz 05 gewinnt "wildes Spiel"
Robin Zentner, die Nummer 1 der Mainzer, ist wieder fit. Er saß in der BayArena aber auf der Wartebank und sah wie sein erstklassiger Vertreter Finn Dahmen einen mehr als umstrittenen Elfmeter von Tapsoba in der 23. Minute parierte. Nicht einfach für 05-Coach Bo Svensson angesichts der Leistungen Dahmens, die bisherige Torhüter-Hierarchie wieder herzustellen. Es war ein spannendes Match, „ein wilder Ritt“, wie das Fachmagazin „Kicker-Sportmagazin“ urteilt. Nach einer Slapstick-Einlage des Leverkuseners Kossounou brachte Anthony Caci die Gäste in Führung (26.). Einen Stellungsfehler von Edimilson Fernandes brachte Amiri in Schussposition – 1:1 (32.). In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit sorgte der gut aufgelegte Leandro Barreiro nach Vorarbeit von Jae-Sung Lee für die Pausenführung der „Nullfünfer“. 1000 mitgereiste 05-Fans glühten schon mal vor – der Rosenmontag wird mit einem Dreier so ein richtiger Feiertag! Bayer-Trainer Xabi Alonso versuchte seine Offensive zu verstärken, der wieder genesene Torjäger Patrick Schick und Jung-Star Florian Wirtz kamen ins Spiel. Schick egalisierte nach zwei Pfostentreffern (58.), Mainz aber blieb mutig und hatte gute Möglichkeiten durch Onisiwo und Lee. Bayers Adli sah nach der Notbremsung des eingewechselten Silvan Widmer Rot, den folgerichtigen Elfmeter verwandelte der gleichfalls eingewechselte Marcus Ingvartsen zum 3:2 (82.). Vom Punkt ist der Mittelstürmer eine Bank für die Mainzer, die am Freitag (20.30 Uhr) auf Borussia Mönchengladbach treffen. Bayer-Bezwinger trifft Bayern-Besieger.
FCK durch Traumtor geschlagen
Wie schon im Hinspiel in Kaiserslautern hieß der Sieger am Ende SC Paderborn. Wieder gewann die Mannschaft von Lukas Kwasniok 1:0 (0:0) gegen den 1. FC Kaiserslautern. Der Siegtreffer – ein Traumtor von Heuer, der einen von Zimmer an Conteh verursachten Freistoß aus 17 Metern in den Torwinkel hämmerte (78.). Felix Platte, der in der Hinrunde auf dem Betzenberg das Siegtor erzielte, rettete den „Dreier“ in der Nachspielzeit gegen Terrence Boyd und Philipp Hercher. Zehn Minuten vor Heuers Freistoßtreffer hatte Boyd nach Flanke von Nicolai Rapp die große Chance zur Lauterer Führung, traf bei seiner artistischen Einlage aber nur die Latte. Im Vergleich zum 0:1 beim FC St. Pauli zeigte sich der FCK stark verbessert. Das Mitwirken von Marlon Ritter und Philipp Klement brachte mehr Kreativität ins Lauterer Spiel. „Ich bin mit der Leistung zufrieden, nicht aber mit dem Ergebnis“, bemerkte FCK-Coach Dirk Schuster. Die FCK-Fans zeigten Herz, kondolierten FCK-Stürmer Lobinger, dessen Vater, die Stabhochsprung-Legende Tim Lobinger, nach einem Krebsleiden mit nur 50 Jahren gestorben ist. „Kopf hoch Lex Tyger“ stand auf einem Banner. Der junge Stürmer, nicht im Kader, aber bei der Mannschaft, war zu Tränen gerührt. Am Samstag gilt’s für die Roten Teufel die Hausaufgabe gegen Greuther Fürth zu lösen. Anpfiff: 13 Uhr.
Text: Horst Konzok (SWFV-Ausschuss Öffentlichkeitsarbeit)
