Paulina Krumbiegel: Beim TV Kindenheim das Kicken gelernt

30.04.2023
Foto: GettyImages

In der Sonne der iberischen Halbinsel ließ es sich zu Jahresbeginn schon sehr gut an für Paulina Krumbiegel. Im spanischen Oliva, südöstlich von Valencia gelegen, kostete die Bundesliga-Fußballerin der TSG Hoffenheim im Trainingslager eine Woche lang die traumhaften Rahmenbedingungen voll und ganz aus.

Das Meer, die Sonne und jede Menge Trainingseinheiten auf dem nahegelegenen Sportzentrum. Für die 22-jährige, in Mannheim geborene Profispielerin der perfekte Start in ein besonderes Jahr. "Die Vorfreude auf 2023 ist schon sehr, sehr groß“, sagt die Hoffenheimerin nicht nur wegen der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland, die am 20. Juli beginnt und ihre Schatten bereits vorauswirft. „Das wäre natürlich ein Riesending, da dabei zu sein“, sagt Krumbiegel, die jedoch gar nicht allzu weit in die Zukunft vorausblicken möchte. „Der Fokus liegt erstmal auf der Rückrunde mit der TSG, wo wir noch viel vorhaben und einiges besser machen wollen“, erklärt die frühere Auswahlspielerin des Südwestdeutschen Fußballverbands, die beim TV Kindenheim das Fußballspielen lernte. „Damals noch mit den Jungs in einer Mannschaft“, erinnert sich Krumbiegel.

Tor von der Mittellinie

Über den SC Siegelbach führte die Reise der Schülerin des Heinrich-Heine-Gymnasiums in Kaiserslautern letztlich in den Kraichgau, wo sie seit 2012 für Hoffenheim die Schuhe schnürt. „In der Jugendabteilung bildet man die Spielerinnen hier schon sehr, sehr gut aus“, kam auch der Aufstieg der TSG-Frauen für Paulina Krumbiegel nicht wirklich überraschend. „Es ist noch gar nicht so lange her, dass wir in die Bundesliga aufgestiegen sind, da ist es schon wirklich gut, wo wir jetzt stehen“, hofft die 22-Jährige, dass man sich auch in dieser Spielzeit für die Champions League qualifizieren wird. Vor der Länderspielpause sieht es dahingehend ganz gut aus. Mit einer Siegesserie haben die Hoffenheimerinnen Tabellenplatz drei zurückerobert, führen das Verfolgerfeld hinter den beiden Titelanwärtern aus Wolfsburg und München an. „Wir hoffen, dass wir uns da oben in der Tabelle festsetzen können“, sagt Krumbiegel, die in allen sieben Pflichtspielen in diesem Jahr auf dem Platz stand und drei Tore erzielte. Unvergessen bleibt ihr Tor beim 4:0-Heimsieg gegen Köln, als sie in der Nachspielzeit von der Mittellinie aus traf. Das erste Tor für die 22-Jährige, die im August 2021 einen Kreuzbandriss erlitt. "Davon spüre ich zum Glück gar nichts mehr“, freut sich die zweikampfstarke Spielerin, dass sie wieder mittun kann.

Sieben A-Länderspiele

Früher oft als offensive Flügelspielerin eingesetzt, hat Krumbiegel zwischenzeitlich auch als Außenverteidigerin eine Position gefunden, „die mir richtig gut liegt und Spaß macht, weil ich diese Rolle offensiv interpretiere“. Dass sie ihre Qualitäten auch bald wieder in der Deutschen Nationalmannschaft einbringen darf, für die Hoffenheimerin einer von vielen Vorsätzen für 2023. Sieben A-Länderspiele hat Krumbiegel, die im September 2020 debütierte, bereits absolviert. Nach ihrer schweren Verletzung gehörte sie bei den beiden Testspielen gegen die USA im November erstmals wieder zum Kader. Die EM in England verfolgte sie in London zeitweise von der Tribüne aus. „Mit großer Begeisterung angesichts der tollen Stimmung und der entfachten Euphorie“, wie sie selbst sagt. Entsprechend gerne würde Paulina Krumbiegel diese Erfolgsgeschichte bei der WM fortschreiben. „Jetzt schauen wir mal, wie das nächste halbe Jahr läuft und dann sehen wir weiter“, will sich die 22-Jährige über den Verein für Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg empfehlen und für die harte Arbeit auf dem Weg zurück auf den Fußballplatz mit weiteren Einsätzen im Deutschland-Trikot belohnen.

Foto: Über den SC Siegelbach nach Hoffenheim gekommen: Paulina Krumbiegel. Foto: GettyImages

Text: Martin Imruck (aus Magazin SÜDWEST FUSSBALL, Ausgabe 1/2023)