SWFV-Mannschaften in den Profiligen - Wochenend-Rückblick

14.02.2022
SWFV-Mannschaften in den Profilligen

Am vergangenen Wochenende spielten unsere SWFV-Mannschaften jeweils Unentschieden. Der 1. FSV Mainz 05 konnte Auswärts dem SC Freiburg ein 1:1 abringen und der 1. FC Kaiserslautern spielte 2:2 gegen den Ligaprimus 1. FC Magdeburg. Da Saarbrücken, Mannheim und Braunschweig nicht gewinnen konnten ist das Unentschieden aus der Sicht des 1. FC Kaiserslautern eher positiv. Die einzelnen Berichte von Horst Konzok  (SWFV-Öffentlichkeitsarbeit) findet ihr unten angefügt. Viel Spaß beim Lesen.

 

Die Defensive der „Nullfünfer“ mit Liga-Bestwert

Endlich wieder eine passable Auswärtsvorstellung! Bo Svensson, der Trainer des FSV Mainz 05, durfte nach dem 1:1 beim SC Freiburg aufatmen. Die Niederlagenserie auf fremdem Terrain wurde gebrochen, vor allem vor der Pause guter Fußball gespielt und über die volle Distanz auch beherzt verteidigt. Die Rückkehr von Dominik Kohr brachte zusätzliche Stabilität. Die Führung der „Nullfünfer“ zur Pause war zweifelsohne verdient, der dritte Saisontreffer von Alexander Hack aber fiel aus Abseitsposition. Das irreguläre Tor wurde im Kölner Keller fälschlicherweise anerkannt. Eine Fehlentscheidung, die Schiedsrichter Deniz Aytekin am Ende sehr bedauerte.

 

Starker Robin Zentner

Einem frühen Tor der mit starkem Pressing aufwartenden Mainzer stand der starke SC-Torwart Flekken im Weg. Der niederländische Nationalspieler machte gute Möglichkeiten von „Johnny“ Burkardt und Anton Stach zunichte. Burkardt wirbelte, Burkardt fand die Lücken, traf aber nicht ins Tor. Vor der Pause setzte Kunstschütze  Grifo auf der Gegenseite mit zwei Freistößen erste Warnschüsse ab. Verlässlich wie fast immer in dieser Saison die  Mainzer Nummer 1: Robin Zentner machte es wieder sehr gut, verhinderte nach einem Patzer von Niakhaté den Ausgleich von Sallai. Für den sorgte der beste Joker der Liga: Nils Petersen traf 30 Sekunden nach seiner Einwechslung nach Höfler-Vorarbeit mit seinem ersten Ballkontakt (69.). 

 

Pechvogel Jeremiah St. Juste

„Wir haben ein gutes Auswärtsspiel gemacht“, erklärte Robin Zentner, der sein 100. Bundesligaspiel  machte und Rückhalt einer starken Defensive ist, die ganz vorne bei den  „Anläufern“ Burkardt und Karim Onisiwo beginnt. 24 Gegentore  - das ist Ligabestwert. Achtmal blieben die Mainzer in den 22 Saisonspielen ohne Gegentor. Das ist die Basis für die Momentaufnahme auf Platz neun und für eine weitere Saison im Fußball-Oberhaus. Robin Zentner, 27, ist ein wichtiger Teil dieses Puzzles. Die nächste Herausforderung gilt’s am Freitag (20.30 Uhr) daheim zu meistern. Zu Gast: Bayer 04 Leverkusen mit Wirbelstürmer Moussa Diaby. Bayer 04 hat 58 Tore geschossen, öfter trafen nur die Bayern. Jeremiah St. Juste, eine Säule der Abwehr, fehlt den Mainzern weiter. Der Pechvogel  wurde erneut an der Schulter operiert.

 

Auf die Roten Teufel wartet das heiße Derby

Ein Punkt gegen den fast sicheren Zweitliga-Aufsteiger 1. FC Magdeburg kann auch ein gewonnener sein. Der 1. FC Kaiserslautern, seit nun elf Spielen ungeschlagen, ist nach dem 2:2 (0:1) weiter Tabellenzweiter in Liga drei. Er konnte seinen Vorsprung auf den Tabellendritten 1. FC Saarbrücken, der 0:1 in Wiesbaden verloren hat, gar um einen Zähler ausbauen. Die Verfolger Eintracht Braunschweig (1:1 gegen SC Freiburg II) und SV Waldhof Mannheim (0:0 bei Türk Gücü München) liegen vier Punkte hinter den Roten Teufeln. Denen kann sich der VfL Osnabrück mit einem Sieg im  Montagsspiel bei Viktoria Köln aber auf zwei Punkte annähern. Und nächsten Sonntag ist Derby: Die Lauterer sind dann zu Gast im Mannheimer Carl-Benz-Stadion. 

 

Vier Punkte vom Punkt verschenkt

Womöglich hat der FCK in der 58. Minute im Schlager gegen Magdeburg den Sieg verschenkt. Es roch nach Elfmetergeschenk, als Mike Wunderlich im Zweikampf mit Magdeburgs Müller zu Boden ging. Den Elfmeter vermasselte der in dieser Spielzeit so starke Marlon Ritter: Er läuft an,  und das ist Zeitlupe, stoppt kurz und lässt den Ball aufs Tor rollen. Dort steht der starke Torhüter Dominik Reimann und wartet einfach ab.  Er „pariert“ mühelos. „Der Elfmeter war sehr arrogant geschossen“, urteilt SWR-Experte Thomas Riedl, 1998 deutscher Meister mit dem FCK. Man kann es drehen und wenden wie man will: Gegen Zwickau setzte Wunderlich einen Elfer ans Lattenkreuz, jetzt versemmelte Ritter. Es hätten vier Punkte mehr sein  können. Die können am Ende fehlen!

 

You’ll never walk alone

Vor dem Anpfiff eines Klassespiels wurde in einer stilvollen Gedenkminute an die junge Polizistin und ihren jungen Kollegen, Fußballer beim FC Freisen, erinnert, die im Nachtdienst im Landkreis Kusel vor zwei Wochen ermordet wurden. Die feige Tat erschüttert das Land!  Gänsehautmoment als „die West“ „You’ll never walk alone“ anstimmt – gewidmet der 72-jährig gestorbenen Torhüter-Legende Ronnie Hellström. Es war eine Verneigung vor einem ganz Großen. Der FCK spielte Ronnie zu Ehren mit Trauerflor. 

 

Zweimal führt der 1. FC Magdeburg 

Am Ende heißt’s  2:2 (0:1) vor 10.000 Zuschauern - ohne Corona-Beschränkungen wären wohl 30.000 gekommen. Tabellenführer Magdeburg hat nach 26 Spielen 58 Punkte, ist seit zwölf Spielen ungeschlagen und enteilt der Konkurrenz. Der FCM hat zwölf Punkte Vorsprung vor Lautern! Zweimal führt der spielstarke, offensiv ausgerichtete FCM auf dem Betze. In der 32. Minute hat die weiße Weste Lauterer nach 432 Minuten wieder einen Fleck: Sirlord Conteh trifft nach einem überragenden Rückpass des kaum zu fassenden Ito, der Kevin Kraus austrickst. In der 55. Minute steht Kraus unfreiwillig Pate bei der Gästeführung: Kraus foult Conteh, den Elfmeter nutzt der  gebürtige Frankenthaler Baris Atik, der in der Form seines  Lebens ist, zu seinem 14. Saisontor.

 

Lauterer Comeback-Qualitäten

Mit dem nach Muskelfaserriss wieder einsatzfähigen Unterschiedsspieler Felix Götze brachte FCK-Trainer Marco Antwerpen nach der Pause für den früh angeschlagenen René Klingenburg Kreativität in die Offensive. Spektakulär der Ausgleich in der 51. Minute: Kapitän Zuck lässt einen Freistoß in den Strafraum segeln, Boris Tomiak haut den Ball im Fallen in die Maschen. Es ist das schon fünfte Saisontor des offensivstarken Verteidigers. Nach Ritter Elfmeter-Schlamassel aber bleiben die Köpfe der Männer in Rot oben. Jetzt erst recht! Der Ausgleich durch den stark spielenden  Hendrick Zuck ist hoch verdient. In der 67. Minute staubt er nach einem feinen Spielzug zum 2:2 ab. Ausgangspunkt des Angriffs ist Ritter, der bringt Philipp Hercher ins Spiel, der setzt Götze in Szene, der Terrence Boyd  anspielt. Der Sturmtank scheiterte mit seinem Drehschuss an Torhüter Reimann, den nur kurz abgewehrten Ball aber nutzt Zuck.  2:2 – ein Punkt, der Zinsen tragen kann.

 

Text: Horst Konzok (SWFV-Öffentlichkeitsarbeit
Bilder: GettyImages