SWFV-Mannschaften in den Profiligen: Wochenend-Rückblick

25.04.2022
Matheo Raab, Foto: GettyImages

Auswärts ist mit dem FSV Mainz 05 in dieser an sich erfolgreichen Spielzeit kein Staat zu machen. Es war ein „schwarzer Freitag“ für die „Nullfünfer“, die beim VfL Wolfsburg eine Halbzeit desolat verteidigten und zur Pause schon mit 0:5 zurücklagen. So stand’s auch am Ende. Im Aufstiegsrennen in Liga 3 erlebte der 1. FC Kaiserslautern einen Rückschlag: Nach der 1:2 (1:1)-Niederlage beim SV Wehen Wiesbaden muss der FCK mit 63 Punkten und nur noch zwei Spielen zweimal gewinnen und darauf hoffen, dass Eintracht Braunschweig, das 61 Punkte, aber noch drei Spiele hat, wenigstens einmal patzt …

MAINZ NULL:FÜNF …

Wer den Schaden hat…:  Schlecht wie noch nie präsentierte sich Mainz 05 in Wolfsburg und ging nach Niklas Tauers Roter Karte und dem folgenden 2:0 durch Max Kruses Elfmeter unter. 5:0 (5:0) gewannen die „Wölfe“. Was Bo Svensson vom Auftritt seiner Mannschaft zwischen der 22. und der 45. Minute hielt, demonstrierte der Coach mit einem ungewöhnlichen Vier-Mann-Wechsel nach dem Seitenwechsel: Aaron, Papela, Hack und Kohr lösten Lucoqui, Stach, Ingvartsen und Boetius ab und trugen zur Schadensreduzierung bei. Bo Svensson aber sprach Klartext: „Es war in allen Bereichen in der ersten Halbzeit eine absolute Frechheit! Das hat nichts mit Bundesliga-Fußball oder Bundesliga-Niveau zu tun. Das ist sehr, sehr bitter. Das müssen wir schon auch intern besprechen.“

Taktisch blauäugig schauten die Mainzer zu, wie Ridle Baku und Jérôme Roussillon die Wolfsburger beflügeln konnten. Kein Zufall: Nach Baku-Flanke traf Lukas Nmecha den Pfosten, Jonas Wind staubte ab – 1:0 nach acht Minuten. Die Chance zum Ausgleich vereitelte Koen Casteels gegen „Johnny“ Burkardt. Dann die 21. Minute, der Schlüsselmoment: Tauers Textilbremse an Lukas Nmecha – Elfmeter. Der Videobeweis zeigt – der junge Tauer war der letzte Mann.  Glatt Rot! Weltklasse wohl der öffnende Pass von „Maxi“ Arnold auf Baku, dem seine Ex-Kollegen unfassbar viel Raum ließen. Die Flanke nutzte Max Kruse – 3:0 nach 39 Minuten. Wind nach einem Fehler von Stefan Bell (42.) und Kruse mit seinem dritten Treffer machten  das 5:0 noch vor der Pause perfekt. Nächsten Samstag besteht die Chance, sich für diese peinliche Schlappe zu rehabilitieren. Der deutsche Meister kommt, die Bayern kommen in die Mainzer Arena.   

MATHEO RAAB ALS TRAGISCHE FIGUR

Der 1. FC Kaiserslautern hat am Freitag mit einem seltsam uninspirierten Auftritt drei Punkte verspielt und weiß nach dem 1:2 (1:1) beim SV Wehen Wiesbaden was zu tun ist, um Aufstiegsplatz zwei zu sichern oder wenigstens in den Hoffnungslauf, sprich Relegation, zu kommen. Gegen Borussia Dortmund II am nächsten Samstag und am 8. Mai bei Viktoria Köln muss gewonnen werden. Eintracht Braunschweig hat noch ein Spiel mehr und kann den Aufstieg aus eigener Kraft schaffen. Der nächste Gast in Braunschweig ist der 1. FC Magdeburg, der am Sonntag Meisterschaft und Aufstieg mit einem 3:0 gegen den FSV Zwickau perfekt machte.  Dann geht es für die Eintracht nach Meppen, dann kommt Viktoria Köln an die Hamburger Straße.

9671 in der Brita-Arena – Drittligarekord für die Wiesbadener. Gut 7000 hielten‘ s mit dem FCK.

Nach dem Blitzstart des SVWW durch Irelades 1:0 (2.) glich Hendrick Zuck nach Foul des Ex-Lauteres Gino Fechner an Daniel  Hanslik mit einem gekonnt verwandelten Elfmeter aus (9.).  Der Mann, der den FCK mit seiner Paraden überhaupt erst auf Aufstiegskurs brachte, war am Freitag die tragische Figur: Matheo Raab patzte beim Eckball, Gürleyen staubte ab – 2:1 in der 73. Minute. Lautern war geschlagen.  „Wir dürfen uns nicht aus der Bahn werfen lassen“, appellierte Kapitän Zuck nach der bitteren Schlappe. Sie war auch das Resultat ziemlich großer Einfallslosigkeit in der Offensive. Nur hoch und weit auf der Suche nach Terence Boyd reicht nicht aus. „Es gab sehr, sehr viele Torchancen für uns und sehr, sehr wenige für Wehen Wiesbaden. Durch den einen Fehler, den wir begehen, wird dann das Tor erzielt“, erklärte FCK-Trainer Marco Antwerpen.

Text: Horst Konzok (SWFV-Auschuss für Öffentlichkeitsarbeit)