SWFV-Mannschaften in den Profiligen – Wochenend-Rückblick

05.09.2022
SWFV-Mannschaften in den Profiligen

Verkehrte Fußball-Welt: Der FSV Mainz 05 entwickelt ganz neue Qualitäten. Am Sonntagabend feierten die „Nullfünfer“ mit dem 1:0 (0:0) bei Borussia Mönchengladbach den dritten Sieg im dritten Auswärtsspiel dieser Bundesliga-Saison. Auswärts ungeschlagen bleibt in Liga 2 der 1. FC Kaiserslautern, der es aber auch im siebten Anlauf nicht schaffte in Sandhausen zu gewinnen. Diesmal gab’s ein 0:0.

Das „goldene“ Traumtor

Für die Gladbacher kam es knüppeldick in der 55. Minute: Verletzungsbedingt waren Elvedi und Plea schon raus, als Ko Itakura nach Marvin Friedrichs Fehlpass Karim Onisiwo von den Beinen holte und folgerichtig Rot für die Notbremsung sah. Den fälligen Freistoß setzte Aaron Martin gekonnt in den Torwinkel. Da war auch der ausgezeichnete Borussen-Schlussmann Yann Sommer chancenlos, die erste Saisonniederlage mit dem 1:0 (0:0) vor 51.210 Zuschauern besiegelt. Das „goldene“ Mainzer Tor – ein Traumtor!

 

Yann Sommer, der Schweizer Ausnahme-Keeper, ist mit jetzt 267 Bundesliga-Spielen der ausländische Schlussmann mit den meisten Einsätzen im deutschen Oberhaus. Den Rekord hatte bislang die FCK-Ikone Ronnie Hellström inne.

 

Mainz 05 überraschte Gladbach mit einem stürmischen Beginn, hatte in den ersten 15 Minuten bereits sechs Abschlüsse. Großartig wie Teufelskerl Sommer in der 6. Minute einen Kopfball seines Landsmanns Silvan Widmer „stach“. Dann schlug Bensebaini einen Kopfball des gut aufgelegten 05-Kapitäns Widmer vor der Torlinie gerade noch so weg und Sommer parierte einen Volleyschuss Barreiros großartig (7.). Fünf Minuten später zeigte sich der formverbesserte  „Johnny“ Burkardt, donnerte die Kugel aber in die Wolken. Schließlich fand auch der junge  Stürmer in Sommer seinen Meister. Dann kam aber auch Gladbach – und hatte tolle Chancen. Bei einem super Konter musste Thuram das 1:0 für die Gladbacher machen. Kurz vor der Pause vereitelte  der starke Robin Zentner eine weitere Großchance Thurams. Die Erinnerung an „Mainzer Tugenden“, die Trainer Bo Svensson nach dem schmucklosen 0:3 gegen Bayer Leverkusen formuliert hatte, fruchtete. Wohl waren die Gladbacher in den Zweikämpfen besser, was die Quote von 61 Prozent belegt,  aber die Mainzer liefen mit 111,75 Kilometern sieben Kilometer mehr als die „Mönche“.

 

Mit 10 Punkten ziert Mainz 05 jetzt Tabellenplatz 5. Am 6. Spieltag nächsten Samstag (15.30 Uhr) gastieren die „Nullfünfer“ bei der TSG 1899 Hoffenheim.

 

Philipp Klement bereichert Lautern

Nach dem 0:0 in Sandhausen ist der 1. FC Kaiserslautern mit nun zwölf Punkten Tabellensechster in der Zweiten Liga. Das Auswärtsspiel am Hardtwald wurde für den FCK zum Heimspiel. Unter den 11.378 Zuschauern waren mehr als 6000 Lauterer. Sie erlebten ein Kampfspiel mit wenig Torchancen und letztlich ein gerechtes Remis. Augenscheinlich, dass Philipp Klement mit seinen technischen Fertigkeiten und seinen fußballerischen Fähigkeiten die Lauterer bereichert. Aber die optimale Struktur im Mittelfeld ist noch nicht gefunden. Mit Julian Niehues hatte FCK-Trainer Dirk Schuster einen Abräumer auf der Sechs aufgeboten, davor spielten mit Klement und Mike Wunderlich zwei Kreativkräfte. So wurde Marlon Ritter auf den linken Flügel geschoben, was dem Techniker gar nicht schmeckte. Mängel im Passspiel machten im Ansatz gute Angriffe auf beiden Seiten kaputt. Bei allem Eifer und Einsatz gerieten auch FCK-Kapitän Jean Zimmer einige Pässe daneben. Die Schwächen im Spielaufbau sorgten dafür, dass Terrence Boyd  ziemlich in der Luft hing. Philipp Hercher war der noch gefährlichste Angreifer, einen satten Schuss Ritters parierte Sandhausens Drewes im Flug. „Man weiß erst, was ein Punkt wert ist, wenn man ein Spiel verloren hat“, philosophierte Trainer Schuster, der sich zufrieden zeigte, dass seine Mannschaft die Prüfung bei „einem gestandenen Zweitligisten“ bestanden hatte. Erstmals in dieser Runde blieb der FCK ohne Gegentor. Nächsten Sonntag (13.30 Uhr) kommt der zwei Punkte bessere Zweitliga-Vierte Darmstadt 98 auf den Betze.

 

Text: Horst Konzok (SWFV-Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit)
Bilder: GettyImages