SWFV-Mannschaften in den Profiligen: Wochenend-Rückblick

09.05.2022
SWFV-Mannschaften in den Profiligen

Der FSV Mainz 05 kann doch noch Auswärtsspiele gewinnen. Am Samstag landeten die „Nullfünfer“ einen 2:1 (1:1)-Erfolg bei Hertha BSC. In Liga 3 hat der 1. FC Kaiserslautern mit dem ernüchternden 0:2 (0:2) bei Viktoria Köln die Chance auf den direkten Aufstieg verspielt. Jetzt heißt es Relegation!

„BELLO“  - VORBILD MIT KÖPFCHEN

Professionelle Einstellung vom ersten bis zum letzten Spieltag ist bei Trainer Bo Svensson Gesetz. Eine Bundesliga-Saison gerade mal so austrudeln zu lassen, ist für den Mainzer Erfolgstrainer ein „No Go“! So setzten sich die Mainzer vor großer Kulisse im Berliner Olympiastadion auch entschlossen zur Wehr und brachten Boateng und Kollegen aus dem Takt. Finn Dahmen (24) wurde für seine Verlässlichkeit mit einem Einsatz belohnt und durfte anstelle von Robin Zentner das 05-Tor hüten.

 

Beim 1:0 durch Offensivverteidiger  Silvan Widmer sah Hertha-Torhüter Marcel Lotka schlecht aus (25.Minute). Hertha tat sich nach dem Rückschlag noch schwerer, das Offensivspiel zielführend aufzuziehen. In der Nachspielzeit kurz vor dem Pausenpfiff aber foulte 05-Kapitän Moussa Niakhaté seinen Berliner Amtskollegen Dedryck Boyata im Strafraum. Davie Selke nutzte den Foulelfmeter zum Ausgleich (45. + 5). Nach der Pause bestimmten die Mainzer weiter das Geschehen. Für das Siegtor sorgte Stefan Bell mit einem Kopfball (81.). „Bello“ traf nach einer Ecke des überzeugenden Mittelfeld-Abräumers Anton Stach.  Bell, ein Eckpfeiler bei der wundersamen Rettung der „Nullfünfer“ vor einem Jahr, war unter Achim Beierlorzer und Jan-Moritz Lichte nach längerer Verletzungspause abgeschrieben. Welch eine Fehleinschätzung! Bo Svensson holte den inzwischen 30-Jährigen vom Abstellgleis. Schnell wurde deutlich, dass Bell noch immer ein Mehrwert-Profi ist. Die Nummer 16 – eine große Nummer, bei den Fans beliebt, in der Mannschaft eine Autorität, bei den Vereinsverantwortlichen geschätzt.  Zum Saisonausklang kommt nächsten Samstag Eintracht Frankfurt zum Derby nach Mainz.

FCK STOLPERT IN DIE RELEGATION

Vor der Saison hätte wohl jeder, der es mit dem 1. FC Kaiserslautern hält, gesagt: Platz drei in Liga 3, Relegation - ein Erfolg! Jetzt aber hat der FCK mit drei Niederlagen in Folge Platz zwei verspielt, den direkten Aufstieg verpasst. Dabei hatte der FCK, begleitet von rund 7000 Fans, quasi ein Heimspiel im Sportpark Höhenberg zu Köln! Der FCK hat mit dem 0:2 (0:2) Platz zwei verspielt, der FCK  geht als Verlierer in die Relegation am 20. Mai auf dem Betze und am 24. Mai in Dresden. Dynamo, der Drittletzte der Zweiten Liga, im Kalenderjahr 2022 noch sieglos, ist der Favorit im Hoffnungslauf.  

 

Durch die 2:3-Schlappe der Braunschweiger am Samstag in Meppen hatte der FCK die große Chance, mit einem Sieg  in Köln die Eintracht noch einmal entscheidend unter Druck zu setzen. Herausgekommen ist eine uninspirierte Vorstellung, ein leidenschaftsloser Auftritt einer ausgebrannt wirkenden Mannschaft. Darüber kann auch ein Kurzzeit-Powerplay mit sechs Chancen innerhalb von drei Minuten nicht hinwegtäuschen. Vergeblich nach Erklärungen suchte auch Thomas Hengen, Geschäftsführer Sport des FCK, nach dem blamablen  Auftritt, der Trainer Marco Antwerpen sehr ratlos erscheinen ließ. Im SWR sprach Hengen Klartext. Auf das branchenübliche Wischi-Waschi verzichtete er. Hengen: „Es ist unerklärlich; gerade nach den Ergebnissen von gestern hätte man eigentlich mit breiter Brust auftreten müssen, hätte brennen müssen. Volle Hütte, so viele Fans, die wir heute leider enttäuscht haben. Das hat schon gesessen, das war eine Enttäuschung, vor allem die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind. Ich glaub‘ nicht, dass das mit personellen Wechseln zu tun hat. Man sieht, die Körpersprache ist nicht mehr so - die Lauf- und Einsatzbereitschaft. Was verwundert, wenn du doch getragen wirst von den Fans, von den Ergebnissen. Wir können das einfach dann nicht aufnehmen. Verlieren kann man immer, aber so wie heute, so ein Auftritt, das ist einfach indiskutabel.“

 

Beide Tore der Viktoria bereitete  der ehemalige Kölner FC-Bundesliga-Profi Marcel Risse vor. Seinen Eckball  veredelte Fritz mit einem satten Kopfball (26.). Philipp sorgte mit einem Linksschuss sieben Minuten vor der Pause für das verdiente 2:0.

Text: Horst Konzok (SWFV-Ausschuss für Öffetlichkeitsarbeit)

Bilder: GettyImages