SWFV serviert spannende Vorträge und ein Showtraining zur Inklusion

15.07.2022
Inklusion im SWFV

Netzwerktreffen der Kommission für Inklusion des Südwestdeutschen Fußballverbandes beim FCK / Spannender Austausch auf dem „Betze“.

 

Hochkarätige Referenten, hochrangige Vertreter aus Sport, Gesellschaft und Politik sowie Einblicke in internationale Bemühungen zum gesellschaftlichen Engagement im Fußball und eine Demonstration einer Trainingseinheit auf dem „heiligen“ Betzenberg: Das Netzwerktreffen der Kommission für Inklusion des Südwestdeutschen Fußballverbandes (SWFV) in den Räumlichkeiten des Fritz-Walter-Stadions beim 1. FC Kaiserslautern sorgte einen Samstag lang für viel positive Aufmerksamkeit und tiefe inhaltliche Diskussionen zum Thema Inklusion.

 

Ganz besonders begrüßen durfte der SWFV Matthias Rösch, Landesbeauftragter für die Belange von Menschen mit Behinderungen, und Jochen Borchert, Projektadministration „Land in Bewegung“ sowie Thomas Umsonst, Geschäftsführer der LAG WfbM.

 

Neben einigen Amateurvereinen aus dem Verbandsgebiet des SWFV und einigen Vertreter*innen der Inklusionslotsen, war auch der Inklusionsstützpunkt des SWFV, der SV Spesbach, durch Trainer*innen, aber auch durch Spieler*innen der Inklusionsmannschaft vertreten. Des Weiteren waren der Geschäftsführer der Liechtensteiner Stiftung „Football is more“, Prof. Dr. Jürgen Buschmann, und der Politiker, Sportberater, Rechtsanwalt und Dozent Ralf Bockstedte als Referenten mit Impulsvorträgen mit von der Partie. 

 

Nachdem Jürgen Veth, 1. Vizepräsident des SWFV, als auch Tobias Frey, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des FCK und per Videobotschaft SWFV-Kommissionsleiter Thorsten Richte, alle Teilnehmer*innen begrüßten und die Tagesordnung vorgestellt hatten, wurde zunächst die Stiftungsarbeit von „Football is more“ vorgestellt. Prof. Dr. Jürgen Buschmann verdeutlichte den Zweck seiner Stiftung: Benachteiligten Menschen, sei es aufgrund ihrer Herkunft oder durch körperlich und/oder geistigen Einschränkungen, durch die Kraft des Fußballsports zu unterstützen, zu fördern und somit nachhaltig zu stärken. „FiM“ kooperiert dazu mit zugkräftigen Vereinen wie Real Madrid, FC Liverpool oder auch Werder Bremen als deutscher Vertreter. Interessiert nahmen alle Beteiligten an der anschließenden Diskussionsrunde zur Stiftung teil und tauschten Ideen und Eindrücke untereinander aus.

 

Spannende Gespräche auch während des Trainings

Nach einer kleinen Stärkung in der Mittagspause konnten alle Teilnehmer*innen eine Trainingseinheit der Inklusionsmannschaften des SV Spesbach auf dem Trainingsgelände des 1. FC Kaiserslautern beobachten. Die Freude bei den Spieler*innen vor dem ehrwürdigen Fritz-Walter-Stadion zu kicken war groß. Am Randes des Trainingsplatzes entstanden spannende Gespräche, in denen schon erste Ideen aufkamen, wie man inklusive Angebote im eigenen Verein vorantreiben kann. Kontaktdaten wurden ausgetauscht und bereits erste Zusammenarbeiten beschlossen. Ziel des Netzwerktreffens – erreicht!

 

Im nächsten Programpunkt wurde das Handbuch Inklusion des SWFV mit dem Titel „Einfach machen!“ durch die Kommissionsmitglieder Jan Wagner und Frederic Nageldinger vorgestellt. Das Handbuch zeigt den Vereinen einen Leitfaden auf, um inklusive Fußballmannschaften im eigenen Verein zu integrieren. Zudem werden im Handbuch die Chancen und Möglichkeiten für das bestehende Sportangebot, für Sportler*innen sowie für den gesamten Verein beschrieben, die durch die Inklusionsarbeit entstehen können.

 

Mit Spannung erwarteten im Anschluss alle Teilnehmer nun das Interview mit Ralf Bockstedte. Er konnte nicht nur Eindrücke aus der Arbeit mit Benachteiligten Menschen erzählen, sondern auch über eigene Erfahrungen berichten. Er selbst sitzt seit seinem 16. Lebensjahr im Rollstuhl. Durch seine vielfältigen Arbeitsbereiche als Dozent, Rechtsanwalt und Sportberater konnte er im Interview sehr interessante Einblicke geben und darüber hinaus amüsante Anekdoten erzählen. Des Weiteren ist er Mitglied im Vorstand des bundesweit agierenden Netzwerkes der Bundesarbeitsgemeinschaft für Menschen mit Behinderung im Fußball (BBAG). Zum Ende des Interviews gab Ralf Bockstedte den Teilnehmer*innen noch etwas mit auf den Weg: „Die ersten Barrieren, die wir überwinden müssen sind nicht die Treppe oder der Bordstein, sondern die Barrieren in unseren Köpfen.“

 

Zum Schluss der Vortragsreihe wurde die DFB-Stiftung Sepp Herberger durch das Kuratoriumsmitglied Axel Rolland vorgestellt. Hier bekamen die Zuhörer*innen Einblicke in verschiedene Projekte und Veranstaltungen, wie zum Beispiel den Fußball-Inklusionstagen in Köln und der Inklusionsinitiative. Auch die Blindenfußball-Bundesliga wurde vorgestellt.

 

 

Austausch wurde auch in den Pausen fortgesetzt

Nach diesem letzten Programmpunkt gab es noch die Möglichkeit, sich bei Kaffee und Kuchen auszutauschen und sich zu vernetzen. Es entstanden wieder viele interessante Gespräche, Diskussion, aber auch einige unmittelbare Hilfestellungen.

 

Der Südwestdeutsche Fußballverband und die Kommission Inklusion bedanken sich recht herzlich bei der DFB-Stiftung Sepp Herberger, der Lotto-Stiftung, bei den Sportbünden Rheinhessen und Pfalz, sowie beim Landessportbund Rheinland-Pfalz für die Unterstützung. Außerdem vielen Dank an die Referenten Prof. Dr. Jürgen Buschmann, Jan Wagner, Fred Nageldinger, Ralf Bockstedte und Axel Rolland sowie dem I-Team des Inklusionsstützpunktes SV Spesbach.