Ein wahres Fußballmärchen

02.01.2025
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Kimi Merk (20) spielte bis Juni 2023 noch in der A-Junioren-Regionalliga für den 1. FC Kaiserslautern. Eineinhalb Jahre später ist der echte Pirmasenser usbekischer Meister, geht in der Champions League und in der WM-Qualifikation auf Torejagd. Einer seiner Mitspieler in der kirgisischen A-Nationalmannschaft ist sein 26-jähriger Bruder Kai Merk, der seine komplette Zeit als Jugendfußballer beim FK Pirmasens verbrachte. Ein wahres Fußball-Märchen.

 

Bericht erschienen im SÜDWEST FUSSBALL der Ausgabe 3/2024 von Arno Noll und Peter Brandstetter

 

Mit der A-Nationalmannschaft von Kirgisistan

„Derzeit bin ich zweimal in der Woche mit dem Flugzeug unterwegs“, erzählte Kimi Merk im November von seinem „Abenteuer Fußball“, das er mit der A-Nationalmannschaft von Kirgisistan und seinem usbekischen Verein Paxtakor Taschkent erlebt. Am 14. November stürmte er im Nationaltrikot in Abu Dhabi gegen die Vereinigten Arabischen Emirate um Punkte in der asiatischen WM-Qualifikation, am 19. November war das Auswahlteam in Bischkek, der Hauptstadt von Kirgisistan, gegen den Gruppenersten Iran gefordert, am 25. November stand in Dubai mit Paxtakor ein Match in der asiatischen Champions League gegen Esteghlal (Iran) an. Im sechsten Gruppenspiel der asiatischen WM-Qualifikation musste sich Kirgisistan dem Iran nach zwischenzeitlichem Ausgleich letztlich doch mit 2:3 geschlagen geben. „Das war ähnlich wie in Isfahan im Iran, wo wir im ersten Spiel der WM-Quali unglücklich mit 0:1 verloren haben. Wir sind nah daran an den beiden Topteams in unserer Gruppe, aber es fehlt noch ein bisschen“, sagt der 20-jährige Kimi Merk, der in fünf A-Länderspielen für Kirgisistan einen Treffer erzielt hat. Während Kimi in dieser Partie nicht zum Einsatz kam, durfte sein Bruder Kai Merk, ebenfalls ein Offensivspieler, von Anfang an ran, wurde aber in der Halbzeit ausgewechselt.

 

Die Kirgisen stehen in ihrer Gruppe mit nur einem Sieg gegen Nordkorea auf dem fünften und vorletzten Platz. Kimi Merk: „Wir haben aber noch vier Spiele und wollen versuchen, Katar (sieben Punkte) noch von Platz vier zu verdrängen, um uns für die Hoffnungsrunde zu qualifizieren.“ Während sich die beiden Gruppenersten direkt für die Weltmeisterschaft 2026 in den USA und Kanada qualifizieren, ist dies für die Dritt- und Viertplatzierten der drei Asien-Gruppen noch über eine Hoffnungsrunde möglich.

 

„Stadien sind fast immer voll“

Zum Vereinsfußball von Kimi Merk: Während die Titelverteidigung mit Rekordmeister Paxtakor nicht mehr möglich ist, strebt die Elf mit Kimi Merk in der Gruppe B der asiatischen Champions League noch die Qualifikation für die K.-o.-Runde an. „Die Champions-League-Spiele in Asien sind inzwischen ähnlich populär wie in Europa. Die Stadien sind fast immer voll“, berichtet Merk. Beim Match im Irak sei es allerdings viel ruhiger als in Persepolis gewesen: „Da ging bei den Zuschauern richtig die Post ab.“ Der Pirmasenser würde zu gerne in der Champions League weiterkommen. „Das ist schon deshalb interessant, weil in fast allen Top-Teams Stars aus allen möglichen Ländern mit dabei sind“, sagt Kimi Merk und nennt die Ex-Nationalspieler Haris Seferovic (Schweiz), Fabio Lima (Brasilien), Alexis Perez (Kolumbien) und Nicolas Gimenez (Argentinien) von Gruppengegner Al Wasl.

Mit der Nationalmannschaft geht es im März mit den Spielen in Usbekistan und gegen Katar weiter. Im Juni wird die Quali-Runde mit den Partien in Laos gegen Nordkorea und in Bischkek gegen die Vereinigten Arabischen Emirate beendet. Kimi steht noch für eine weitere Saison bei Paxtakor Taschkent unter Vertrag, während der Kontrakt seines Bruders Kai beim luxemburgischen Erstligisten Union Titus Petingen im Sommer ausläuft.