Die SWFV-Mannschaften in den Profi-Ligen - Wochenend-Rückblick

12.09.2022
SWFV-Mannschaften in den Profi-Ligen

Eine Verletzung und eine Rote Karte -  zwei Knackpunkte beim Auftritt des FSV Mainz 05 am 6. Bundesliga-Spieltag in Sinsheim. Bei der TSG 1899 Hoffenheim setzte es am Samstag vor 20.114 Zuschauern eine 1:4 (0:0)-Klatsche. 38.380 Zuschauer sahen am Sonntag am 8. Zweitliga-Spieltag im Fritz-Walter-Stadion das 3:3 (0:1) des 1. FC Kaiserslautern gegen Darmstadt 98. Welch ein Krimi!

 

Rot für Hack hat Folgen

 

Bitter für die ,,Nullfünfer", das ,,Johnny" Burkardt, der gut ins Spiel gekommen war, nach einem Foul des Hoffenheimers Kevin Akpoguma schon nach 14 Minuten verletzt ausgetauscht werden musste. Nach 20 Minuten waren die Hoffenheimer, angetrieben von den überragenden Grischa Prömel und Christoph Baumgartner, ,,Chef im Ring". In der 43. Minute dann brachte Alexander Hack den pfeilschnellen Georgino Rutter zu Fall - Notbremse. Rote Karte! ,,Wenn er der letzte Mann ist, ist es Rot ...", sagte 05-Coach Bo Svensson grollend. Nach VAR-Eingriff gab's statt Freistoß auch noch Elfmeter, den aber schoss Andrej Kramaric am Tor vorbei. Mit 0:0 wurden die Seiten gewechselt, die Hofenheimer nutzten nun auch ihre numerische Überlegenheit zu einer erdrückenden Dominanz: 21:9 Torschüsse, 7:5 Ecken, 65:35 Prozent Ballbesitz, 53:47 Prozent Zweikampfquote. 600 Pässen der TSG standen gerade mal 315 der Mainzer gegenüber, die sechs Kilometer weniger als die Hoffenheimer liefen, die 116,77 Kilometer abspulten. Die Überlegenheit münzten Kramaric nach Rutter-Vorabeit (52.), Prömel nach Baumgartner-Zuspiel (69.), der von Angelino bediente Munas Dabbur gekonnt mit der Hacke (80.) und Pavel Kaderabek nach einer Vorlage Angelo Stillers (90. +2) in Tore um. Das Gegentor durch Dominik Kohr (83.) - allenfalls ein Schönheitsfleck auf der weißen Weste von Oliver Baumann. ,,Hoffenheim ist ein Gegner, der Überzahl wirklich sehr gut kann", anerkannte 05-Dauerbrenner Stefan Bell. Am Freitag (20.30 Uhr) gibt's ein Wiedersehen mit dem Mainzer Ex-Trainer Sandro Schwarz. Der ist mit Hertha BSC zu Gast in Mainz. 05 ist mit zehn Punkten jetzt Sechster, die Berliner sind mit fünf Zählern auf Platz 15.    

,,Das Glas ist halb voll"

0:2 - 3:2 - 3:3 - der ,,Betze" bebte am Sonntag beim Kräftemessen des 1. FC Kaiserslautern mit dem SV Darmstadt 98. Unschön nur der Pyro-Einsatz von Gäste-Fans, der Anpfiff musste um mehrere Minuten verschoben werden, weil kein Mensch mehr richtig sehen konnte. Nach 47 Minuten blühten die ,,Lilien", sie führten 2:0 obwohl Lautern 30, 35 Minuten besser war. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit traf Tobias Kempe vom Punkt, Torhüter Luthe hatte Fabian Holland nach einem Fehler von Jean Zimmer gefoult. Vier Minuten nach dem Seitenwechsel traf ,,Lilien"-Torjäger Philipp Tietz ungehindert aus 20 Metern. Ein toller Treffer von Terrence Boyd fand zu recht wegen Abseitsstellung keine Anerkennung (66.), wurde aber zum Signal für einen teuflischen Sturmlauf. Die eingewechselten Mike Wunderlich, Kenny Prince Redondo und Hendrick Zuck standen im Mittelpunkt der wilden Aufholjagd. 74. Minute: Flanke Boris Tomiak, Redondo springt am höchsten, trifft per Kopf: 1:2. Drei Minuten später foult Matthias Bader den stark aufspielenden Zuck, den Elfmeter nutzt Mike Wunderlich zu seinem vierten Saisontor: 2:2. Es kommt noch besser für die Lauterer, die in Philipp Klement einen überragenden Regisseur auf der Wiese hatten. Balleroberung Kevin Kraus, Boyd leitet direkt mit einem Kontakt weiter auf Marlon Ritter, der ganz stark spielt, Ritters präzise Flanke setzt Redondo mit einem wunderbaren Hechtkopfball in der 87. Minute zum 3:2 ins Netz. Aber die Lauterer bringen - wie schon beim 4:4 gegen Magdeburg zwei Wochen zuvor - die Führung nicht über die Ziellinie. Nach einem Fehler des für Klement gekommenen Lars Bünning trommelte Aaron Seydel, Torsten Lieberknechts Top-Joker, den Ball zum 3:3 in die Maschen (90. +1). Wieder ein Tor aus knapp 20 Metern. Bei Distanzschüsen ist Andreas Luthe anfällig. Wie umgehen mit dem entrissenen Sieg nach fabelhafter Aufholjagd? ,,Das Glas ist halb voll", wählte Dirk Schuster für sich den Weg der Zufriedenheit. Acht Spiele, 13 Punkte, Platz 7. Nächsten Sonntag geht's zum Tabellendritten 1. FC Heidenheim. 

Text: Horst Konzok (SWFV-Ausschuss Öffentlichkeitsarbeit)