SWFV-Mannschaften in den Profiligen: Wochenend-Rückblick

21.03.2022
SWFV-Mannschaften in den Profiligen

Mainz 05 im Spielrausch: Am Ende steht ein 4:0 (1:0)-Sieg gegen Arminia Bielefeld und Platz zehn in der Fußball-Bundesliga-Tabelle. Die Nullfünfer, daheim eine Macht, verwandeln drei Elfmeter! In Liga drei enttäuscht der 1. FC Kaiserslautern beim 0:0 in Freiburg gegen die U23 des SC. Der Wochenendrückblick.

 

Burkardt überwindet Torflaute

Nach 30 Sekunden waren die Weichen in Mainz schon auf Sieg gestellt: Jonathan Burkardt besiegte nach 961 Minuten seine Ladehemmung nach perfekter Vorarbeit von Silvan Widmer. Fortan spielten sich die Nullfünfer vor 25.000 begeisterten Zuschauern in der ausverkaufetn Arena in einen Rausch. Schusspech, Aluminium und Arminias herausragender Schlussmann Stefan Ortega verhinderten lange Schlimmeres. Innerhalb von 14  Minuten – zwischen der 65. und der 79. Minute - aber geschah Kurioses: Mainz 05 bekam drei (berechtigte) Foulelfmeter zugesprochen, drei verschiedene Schützen gingen zum Punkt – und trafen. Mainz 05 hat in der Liga 37 Elfer in Folge verwandelt. Rekord!

 

Der Kapitän ist der Boss
Das 2:0 vom Punkt schoss 05-Kapitän Moussa Niakhaté (65. Minute).  Zehn Minuten später drückte der Kapitän den Ball „Johnny“ Burkardt in die Hand, der ebenfalls gekonnt verwandelte – 3:0. Den Schlusspunkt setzte Andreas Ingvartsen per Elfmeter drei Minuten nach seiner Einwechslung für Burkardt: 4:0!  Wieder entschied Kapitän Niakhaté, wer schießt. „Er ist der Boss. Er entscheidet das“, erklärte Torjäger Burkardt, erleichtert, dass er seine eigene Torflaute überwunden hat. Jetzt stehen neun Saisontore auf dem Konto des Mittelstürmers. „Das hat mich schon verunsichert“, gab er zu, dass die torlose Zeit an den Nerven zehrte. Der selbstlose Umgang, das Miteinander in Situationen wie der Bestimmung des Elfmeterschützen, sieht Trainer Bo Svensson als Besonderheit seines Kaders. „Man muss auch anderen etwas gönnen“, beschreibt der Coach diesen besonderen Mainzer Geist.

 

Anton Stach vor Länderspiel-Debüt
„Ich freu‘ mich, dass wieder 25.000 Zuschauer da waren“, sagte 05-Trainer Bo Svensson nach der Gala.  Die Stimmung war drei Tage nach dem unglücklichen 0:1 gegen Borussia Dortmund großartig. Anton Stach, am Samstag gesperrt zuschauend, der 23 Jahre alte U21-Europameister, ist erstmals von Bundestrainer Hansi Flick für die A-Nationalmannschaft nominiert worden. Stach, der Resolut-Sechser, steht im Aufgebot für die Länderspiele am kommenden Samstag in Sinsheim gegen Israel und am Dienstag, 29. März, in Amsterdam gegen die Niederlande.  Außerdem wurde in Mainz die frohe Botschaft verkündet, dass Robin Zentner, die 27 Jahre alte Nummer 1, seinen Vertrag bis Mitte 2025 verlängert hat.

 

Dämpfer für Kaiserslautern 

In der Dritten Liga gab’s einen argen Dämpfer für den 1. FC Kaiserslautern. Das 0:0 bei der ersatzgeschwächten zweiten Mannschaft des SC Freiburg hat der FCK zum einen einem  leidenschaftslosen Auftritt in den ersten 45 Minuten und zum anderen einer wohl überlegen geführten zweiten Halbzeit zuzuschreiben, in der es kaum eine echte Torchance gab. Positiv: Der FCK blieb zum 19. Mal in dieser Spielzeit ohne Gegentor. Aber – und das stimmt bedenklich im Aufstiegsrennen:  Der FCK blieb zum zehnten Mal ohne eigenen Torerfolg.

 

Der Aufstiegs-Krimi
Es ist ein Kopf-an-Rennen um den zweiten Aufstiegsplatz. Spitzenreiter 1. FC Magdeburg dürfte mit 66 Punkten kaum mehr einzuholen sein. Dahinter auf Platz zwei, dem zweiten direkten Aufstiegsplatz, rangieren die  Roten Teufel mit 57 Punkten. Platz drei, den Relegationsplatz, belegt der 1. FC Saarbrücken mit 55 Zählern. Auf Platz vier lauert der SV  Waldhof Mannheim mit 52 Punkten. Auf Platz fünf steht Eintracht Braunschweig mit 51 Punkten. Die Eintracht spielt am heutigen Montag gegen Borussia Dortmund II und hat nächsten Samstag das Nachhol-Top-Spiel beim VfL Osnabrück. Mit zwei Siegen würde die Eintracht nach Punkten mit Lautern gleich ziehen. Gewinnt aber der VfL, ist er mit dann 54 Punkten auch wieder im Rennen um den Aufstieg in die Zweite Bundesliga.

 

Heimspiel an der Dreisam
Die Roten Teufel hatten in Freiburg quasi Heimspiel: 5.000 Fans waren an die Dreisam gepilgert, sorgten für grandiose Stimmung. Vor insgesamt 9.000 Besuchern aber war die U23 des SCF zunächst die bessere Mannschaft, der FCK fand nicht wirklich statt. „Die erste Halbzeit haben wir verschenkt“, räumte Matheo Raab ein, der von einem Patzer abgesehen gut hielt. „Wir mussten die Jungs in der Kabine erst mal aufwecken, dass wir am Spiel teilnehmen. Wir mussten ein paar Dinge justieren“, unterstrich FCK-Trainer Marco Antwerpen den nicht zielführenden Auftritt seiner Mannschaft. „Wir können es besser“, bekannte Terrence Boyd, der seine einzige Chance vergab. Der Torjäger sprach von „einem Dämpfer“. Antwerpen hatte zur Pause auch durch zwei Wechsel versucht, das Spiel doch noch in die gewünschte Bahn zu lenken. Es wurde wohl besser mit Hikmet Ciftci für Felix Götze und Daniel Hanslik für Kenny Prince Redondo. Aber es wurde nicht gut. Der FCK war in der zweiten Halbzeit überlegen, aber kaum torgefährlich. Einen guten Abschluss von Marlon Ritter parierte SC-Torhüter Atubolu.

 

Zuck gesperrt
Nach der Länderspielpause geht‘s für den FCK am Samstag, 2. April (14 Uhr), auf dem Betzenberg weiter. Zu Gast ist der abstiegsgefährdete MSV Duisburg. Hendrick Zuck, Kapitän seit dem Ausfall von Jean Zimmer, der an der Dreisam im Kreis der Fans Stimmung machte, fehlt gegen die „Zebras“ nach der fünften Gelben Karte gesperrt.

 

Text: Horst Konzok (SWFV-Ausschuss Öffentlichkeitsarbeit)
Bild: Getty Images