Auf dem Weg zum Masterplan 2024: Workshop „Qualifizierung und Jugend“

25.11.2019
Bereich
Workshop Masterplan

Der Masterplan für die Zukunft nimmt konkrete Formen an. Am vergangenen Wochenende fand der dritte zentrale DFB-Workshop in Frankfurt in diesem Jahr statt. Insgesamt 24 Funktionsträgerinnen und Funktionsträger aus den Amateurvereinen waren in Frankfurt zu Gast, um sich in zwei intensiven Tagen zu dem Themenschwerpunkt „Qualifizierung und Jugend“ auszutauschen. Vorsitzende, Abteilungsleiterinnen/Abteilungsleiter, Schiedsrichterverantwortliche sowie Trainerinnen und Trainer diskutierten über konkrete Inhalte und Methoden einer zukünftigen DFB-Vereinsmanagerlizenz sowie den Neuerungen aus dem Bereich des Kinderfußballs und der Kindertrainer-Ausbildung. Ergänzt wurde die Gruppe durch fünf Jugendleiterinnen und Jugendleiter, die im Rahmen der DFB-Aktion „Fußballhelden“ für ihr Engagement im jungen Ehrenamt ausgezeichnet worden waren. Allen drei Themenbereichen wurde eine sehr hohe Priorität seitens der Vereinsvertreterinnen und Vereinsvertreter eingeräumt. Beispielweise die neuen Spielformen im Kinderfußball befinden sich deutschlandweit in neun Landesverbänden in der Pilotphase.

Konsequente Einbindung und Beteiligung der Basis

Das Prinzip der Einbindung und Beteiligung der Basis soll konsequent fortgesetzt und ausgebaut werden, auch das ist Bestandteil des neuen Masterplans. Die Entwicklung und Ausarbeitung des Maßnahmenpakets wird gemeinsam mit führenden Köpfen von Amateurvereinen aus ganz Deutschland und den weiteren Organisationsebenen des deutschen Fußballs (DFB, Landesverbände, Bezirke/Kreise) vorgenommen, um den Masterplan 2024 so zielgerichtet, realitätsnah und wirksam wie möglich zu gestalten.

Beim vorangegangenen Workshop im Oktober mit dem Themenschwerpunkt „Masterplan 2024“, bei welchem die Maßnahmen des kommenden Masterplans durch Vertreter der Amateurvereine besprochen und bewertet wurden, stellte man die geplanten Inhalte kritisch auf den Prüfstand, ihre mögliche Wirksamkeit wurde eingeschätzt, Änderungen diskutiert und neue Ideen eingebracht.

Als Vertreter des Südwestdeutschen Fußballverbandes war Jürgen Falz vom TV Hettenrodt aktiv mit von der Partie. Er schilderte uns im Anschluss an den zweitägigen Workshop im Oktober seine Erfahrungen und Einschätzungen:

„In Anlehnung an den Amateur-Fußballkongress in Kassel aus dem Februar dieses Jahres hatte der DFB in der Vorbereitung für diesen Workshop einige Handlungsempfehlungen ausgearbeitet und sehr gut vorbereitet.

Es wurden 7 verschiedene Thementische mit Experten besetzt, jeder Teilnehmer durfte sich 2 davon aussuchen, bei denen die Vereinsvertreter in der Tiefe intensiv diskutierten. Am zweiten Tag bekamen wir auch die Ergebnisse der anderen 5 Tische in einem Schnelldurchgang vorgestellt, sodass wir zu jedem Thema up to date waren.

Meine Hauptthemen waren die Vereinsentwicklung für die Zukunft und die Gewinnung und Bewahrung von Schiedsrichtern. Besonders beeindruckend waren für mich dabei meine Vereinsvertreterkollegen aus den anderen Verbänden mit ihren Wünschen und Problemen. Ich war dabei ziemlich sicher das einzige „Landei“ in der immer gleichen Runde. Wir wechselten immer geschlossen zum nächsten Tisch. Meine Mitstreiter kamen aus Hamburg, Wilhelmshafen, Arnsberg und Freiburg.

Weitere Inhalte waren die Bildung von Mannschaften, die Gewinnung von Ehrenamtlern, Trainern und die Bindung von Spielern, unter Berücksichtigung von finanziellen Mitteln und der Infrastruktur.

Hier schmunzelten meine Kollegen aus den größeren Städten, als ich ihnen erzählte, dass wir Sportstätten satt hätten, dafür aber viel zu wenig Kinder, bei ihnen liegt der Fall genau anders herum.

Unsere Besprechungen waren qualitativ extrem hochwertig und von gegenseitigem Respekt geprägt. Entgegen der Erfahrungen aus Kassel, wo einfach zu viel Fachchinesisch rüberkam, wurden hier tatsächliche Probleme und Hoffnungen der Vereine bearbeitet und in eine positive Richtung gelenkt.

Es war für mich eine Ehre, den SWFV und meinen Verein dort vertreten zu dürfen, es war richtig anspruchsvoll und hat mächtig Spaß gemacht“.

Masterplan: Darum geht’s

Grundlage des Masterplans sind die Ergebnisse und priorisierten Handlungsempfehlungen des 3. Amateurfußball-Kongresses. Diese wurden verdichtet und zu acht festen Teilzielen für die Zukunft des Amateurfußballs zusammengefasst:

1. Gewinnung, Bindung und Entwicklung von Spielerinnen und Spielern
2. Erhöhung der Zahl der Mannschaften im Spielbetrieb und den Vereinen
3. Gewinnung, Bindung, Aus- und Weiterbildung von Trainerinnen und Trainern
4. Gewinnung, Bindung, Aus- und Weiterbildung von Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern
5. Gewinnung, Bindung, Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in den Vereinen
6. Verbesserter Zugang zu moderner Sportinfrastruktur
7. Optimierung der Ressourcen für Vereine

8. Gewinnung und Bindung von Fans und passiven Mitgliedern

So geht’s weiter

Weitere Workshops mit den Vereinen sollen folgen. Zudem ist geplant, die Meinungsbildung über den Online-Weg sukzessive auszuweiten. Bis Frühjahr 2020 soll der Masterplan im Detail ausgearbeitet sein. Anschließend wird er in der Konferenz der Landesverbandspräsidenten vorgestellt, um vom DFB-Vorstand offiziell beschlossen zu werden. Was folgt, ist die wichtigste Phase für DFB, Landesverbände, Bezirke/Kreise und Vereine - nämlich den Masterplan in den Jahren 2020 bis 2025 gemeinsam umzusetzen und mit Leben zu füllen.