Fußball-Automatismus bleibt beim FKP aus

22.12.2019
Patrick Fischer

Zwei Mannschaften vertreten diese Saison den SWFV in der Regionalliga Südwest: der FSV Mainz 05 II und der FK Pirmasens. Während die Reserve des Bundesligisten aus der Landeshauptstadt diese Runde auf einen Mittelfeldplatz zusteuert, steckt der FKP im Abstiegskampf.

Sechs Niederlagen in den ersten sechs Spielen – der FK Pirmasens hatte nach einigen personellen Veränderungen in der Regionalliga einen Horror-Saisonstart. In den folgenden sechs Regionalligapartien erkämpfte sich der Neunte der Vorsaison zwar vier Unentschieden, aber immer noch keinen Sieg, Und das zwölfte Spiel, das 0:5 gegen Steinbach, war noch mal ein richtiger Tiefschlag, in dessen Folge der sportliche Leiter, Attila Baum, nach Differenzen zurücktrat. Der Fußball-Automatismus in solchen Situationen, die Trennung vom Trainer, blieb aber auf der Husterhöhe aus. Der vom U19- und U23-Trainer zum Chefcoach aufgestiegene und damit in die großen Fußstapfen von Peter Tretter getretene Patrick Fischer arbeitete weiter intensiv mit seiner Mannschaft. Der erste Sieg, das glanzlose 3:1 am 13. Spieltag bei Schlusslicht RW Koblenz, brachte die ersten Tore aus dem Spiel heraus. Unentschieden gegen den FSV Frankfurt und in Balingen folgten. Dann der erste Heimsieg gegen den immerhin als Tabellensechsten angereisten FC-Astoria Walldorf. Es war das erste Spiel in dieser Saison, in dem der FKP über die gesamten 90 Minuten überzeugte.

Spektakuläres Duell der SWFV-Teams

Spektakulär fürs Publikum verlief das Duell von Mainz 05 II und Pirmasens im Bruchwegstadion. 2:0, 3:2 und 4:3 führte „die Klub“ – und hätte beinahe noch verloren, wenn Torhüter Benjamin Reitz in der sechsten Minute der Nachspielzeit beim Stand von 4:4 nicht einen Elfmeter des Mainzers Oliver Wähling gehalten hätte. Sehr viel Lob ernteten die Pirmasenser für ihre Auftritte im Verbandspokal-Viertelfinale gegen die FCK-Profis (0:0 nach 120 Minuten vor 4000 Zuschauern, 2:4 im Elfmeterschießen) und in der Regionalliga bei Tabellenführer 1. FC Saarbrücken (0:1), klar verdient das 2:0 gegen Bayern Alzenau.

Erstklassig besetzte Torhüterposition

Echte Verstärkungen sind die Ende August, Anfang September gekommenen Lars Ößwein (zuletzt Mainz 05 II) und Dennis Chessa (KFC Uerdingen), die kein Engagement im Profifußball mehr gefunden hatten: Ößwein als schneller, bissiger Spieler auf der linken Seite und der clevere, bei Bayern München von den Trainern Mehmet Scholl und Erik Ten Hag ausgebildete Ex-Juniorennationalspieler Chessa als vielseitiger Mittelfeldmann. Auf der Torhüterposition war der FKP schon seit Saisonbeginn mit Benjamin Reitz erstklassig besetzt. Dass der lange verletzt ausgefallene Außenangreifer Sven Sellentin wieder fit ist, lässt auf mehr Tore in der Rückrunde hoffen. Voll eingeschlagen hat der von Röchling Völklingen gekommene Innenverteidiger Moritz Zimmer.

Routiniers verstärken FSV Mainz 05 II

Mainz 05 verstärkte seine junge zweite Mannschaft vor der Saison mit Routiniers. Giuliano Modica und Simon Brandstetter kamen von Zweitliga-Aufsteiger SV Wehen Wiesbaden. Modica ist eine feste Größe in der Abwehrzentrale, Brandstetter ist der erfolgreichste Angreifer des Teams von Trainer Bartosch Gaul. 

Text: Peter Brandstetter

Foto: FKP-Trainer Patrick Fischer, Foto Seebald